Standardinterface fĂĽr Linux-Hypervisor in Sicht

Nachdem unter anderem VMware und XenSource bei den Kernel-Entwicklern vergeblich um die Aufnahme ihrer Schnittstellen zur Virtualisierung in Linux gebuhlt haben, zeichnet sich jetzt ein Kompromiss ab.

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Nachdem unter anderem VMware und XenSource bei den Kernel-Entwicklern vergeblich um die Aufnahme ihrer Schnittstellen zur Virtualisierung in Linux gebuhlt haben, zeichnet sich jetzt ein Kompromiss ab. Weder der Entwurf von VMware noch der Ansatz der Xen-Entwickler wĂĽrden demnach in den Kernel Einzug halten, sondern ein dritter Ansatz namens "paravirt_ops", den beide Lager gemeinsam voranbringen.

Er soll als universelle Schnittstelle den Betrieb des Kernels direkt auf einem realen System oder unter Kontrolle eines Hypervisors erlauben. Damit ähnelt der Ansatz dem von VMware, wo das Virtual Machine Interface (VMI) helfen sollte, virtuelle Maschinen sowohl nativ als auch unter der Obhut eines Hypervisor auszuführen. Anders aber als VMware, die ein Binärinterface zum Kernel einführen wollten, handelt es sich bei paravirt_ops um eine Schnittstelle auf Quelltextebene.

Die Kernel-Entwickler bevorzugen solche Schnittstellen, weil sie sich damit nicht auf eine Implementierung festlegen müssen, sondern diese leicht verändern können. Die Verständigung der beteiligten Interessengruppen soll am Rande des Linux Symposiums 2006 erfolgt sein, das Mitte Juli in Ottawa, Kanada stattgefunden hat. Die beteiligten Entwickler hoffen, dass sie den ersten Anlauf rechtzeitig für den kommenden Kernel 2.6.19 abliefern können. Die Entwicklung lässt sich auf einer speziellen Mailingliste zur Linux-Virtualisierung verfolgen. (ps)