StarOffice 8 offiziell vorgestellt
Mit der Markteinführung von StarOffice 8 für Windows, Linux und Solaris kommt die kommerzielle Variante dem Open-Source-Office-Paket OpenOffice 2.0 zuvor; dessen Release Candidate soll in den nächsten Tagen erscheinen.
Mit der Markteinführung von StarOffice 8 für Windows, Linux und Solaris kommt die kommerzielle Variante dem Open-Source-Office-Paket OpenOffice 2.0 zuvor; dessen Release Candidate soll in den nächsten Tagen erscheinen.
Wie OpenOffice 2.0 besteht StarOffice 8 aus der Textverarbeitung Writer, der Tabellenkalkulation Calc, der Präsentationssoftware Impress, dem Grafikmodul Draw und der neuen Datenbank Base. Gründlich überarbeitet haben die Entwickler die Oberfläche, deren Bedienung sich der von Microsofts Office-Paket annähert. Die bisherigen Symbolleisten am linken Rand wurden durch kontextsensitive Werkzeugleisten ersetzt, die sich frei auf dem Bildschirm platzieren lassen.
Ein Großteil der neuen Funktionen soll insbesondere den Datenaustausch mit Microsofts Office-Anwendungen weiter verbessern. So unterstützt Writer jetzt verschachtelte Tabellen, vertikale Textrichtung in Tabellen und versteckten Text innerhalb der Dokumente, um so die Konvertierung von Word-Dokumenten zu verbessern. Zu den Erweiterungen in Calc gehören unter anderem die erhöhte Tabellengröße auf 65.536 Zeilen, sodass sich jetzt auch sehr große Excel-Tabellen importieren lassen. Die umfangreichsten Modifikationen betreffen das Präsentationsmodul Impress, das mit seinem Aufgabenbereich wie ein Clone von PowerPoint aussieht und sich fast genau so bedienen lässt. Die Datenbank Base soll das Office-Paket um einen Access-Konkurrenten erweitern, kann mit Microsofts Produkt aber nicht ganz mithalten (siehe auch den ausführlichen Testbericht in c't 19/05).
Als neues Dokumentformat nutzen alle StarOffice-Anwendungen wie auch OpenOffice das offene OASIS OpenDocument Format (ODF). Sun verspricht sich dadurch eine stärkere Verbreitung in Firmen und Behörden, die nicht vom Format eines bestimmten Herstellers abhängen wollen. Dass die gelingen kann, zeigt der US-Bundesstaat Massachusetts, der sich von Microsoft Office verabschiedet und in seinen Behörden ab dem 1. Januar 2007 nur noch das OpenDocument-Format für Office-Dokumente sowie PDF für elektronische Dokumente nutzen will, das StarOffice und OpenOffice ebenfalls schreiben können. Auf diese Weise will der Bundesstaat seine Dokumente allen zugänglich machen, ohne sie zu zwingen, die Software einer bestimmten Firma einzusetzen.
Den Umstieg von Microsoft Office auf StarOffice 8 will Sun in der Enterprise Edition durch zusätzliche Tools erleichtern, die unter anderem beim Konvertieren bestehender Dokumente inklusive VBA-Makros helfen. Diese Werkzeuge analysieren die Dokumente und geben in einer Protokolldatei ausführliche Hinweise über eventuelle Konvertierungsprobleme und deren Beseitigung. Der MacroMigrationWizard hilft beim Übersetzen bestehender VBA-Makros, kann komplexe Makrolösungen aber nicht vollständig umsetzen. Diese Enterprise Edition steht in unterschiedlichen Preisstaffelungen zur Verfügung und kostet für 5 bis 25 Lizenzen 84 Euro pro Benutzer. Die Standardversion ist im Online-Shop als Download für knapp 70 US-Dollar erhältlich, für das Paket mit CD und Handbuch sind knapp 100 Dollar zu zahlen; die deutschen Sun-Seiten harren noch der Aktualisierung für StarOffice 8. ()