Starker Besucherrückgang und gute Geschäfte auf der IT-Messe (Update)

Die Zahl der CeBIT-Besucher sei um 17 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Geschäftsabschlüsse um 10 Prozent gestiegen, hieß es beim CeBIT-Veranstalter.

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Von
  • Torge Löding

Statt über 600.000, wie die Messegesellschaft ursprünglich erwartete, kamen bis zum Mittwoch nur 560.000 Besucher auf die weltgrößte Computermesse CeBIT: Die Zahl der Gäste sei um 17 Prozent zurückgegangen, sagte Ernst Raue von der Deutschen Messe AG. Vor allem in der zweiten Hälfte seien angesichts des zugespitzten Irak-Konflikts weniger Gäste aus Asien und den USA gekommen. "Wenn wir unbedingt mehr Besucher auf der Messe gewollt hätten, dann hätten wir den Eintrittspreis abgesenkt. Das wäre aber nicht im Interesse der Aussteller gewesen", sagte er.

Bereits am Dienstag seien erste Aussteller vor allem aus dem Nahen Osten und den USA und Asien abgereist, um nach Haus zu kommen. "In der ersten Hälfte stellte sich alles viel besser dar, leider hat uns die weltpolitische Lage den Einbruch in der zweiten Hälfte beschert", so Raue. Für das kommende Jahr wünschte sich der Vorstand der Messe AG eine friedliche Weltlage.

Trotz des Besucherrückgangs wollten sich Aussteller und Veranstalter die verhalten optimistische Stimmung, die sie schon im Vorfeld beschworen, nicht verhageln lassen: Die Geschäftsabschlüsse hätten im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent zugenommen. Sei noch im Vorjahr auf der Kundenseite Kaufzurückhaltung zu registrieren gewesen, so habe sich in diesem Jahr der Nachholbedarf bemerkbar gemacht. "Die Branche hat sich den nun wachsenden Optimismus hart erarbeiten müssen", betonte Raue. Er verwies aber darauf, dass die Zahl der Aussteller, welche die konjunkturelle Situation der Branche als günstig bis sehr günstig einschätzen, von 37 Prozent zu Messebeginn auf nahezu 40 Prozent am letzten Tag der CeBIT angestiegen ist. "Bester Indikator für die Messezufriedenheit der ausstellenden Unternehmen ist die Absicht von 82 Prozent die nächste CeBIT wieder zu beschicken", so Raue.

Bernhard Rohleder, Geschäftsführer der Unternehmerverbandes BITKOM, stimmte Raue zu: "Nicht die Zahl der Besucher, sondern die Qualität der Kontakte ist entscheidend. Klasse statt Masse ist das Fazit der CeBIT 2003". Rohleder, dessen Verband 25 Prozent der Aussteller vertritt, sprach von einer steigenden Bereitschaft zur Investition in innovative Technologien. "Wenn sich die weltpolitische Lage schnell wieder beruhigt, werden wir die angekündigte schwarze Null schaffen", so Rohleder.

Auch Herbert Schmalstieg (SPD), Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, freute sich über das Ergebnis der diesjährigen CeBIT. Er berichtete von interessanten Gesprächen mit Managern. Die nächste CeBIT soll nur noch sieben Tage dauern und von Donnerstag, den 18. März bis Mittwoch, den 24. März stattfinden. (tol/ct)/ (jk)