Starlink & Co.: Förderung für "nicht-leitungsgebundenes" Internet rückt näher
Eigentlich als kurzfristige Hilfe in der Pandemie wollte die Regierung die Anschaffung von Satelliten-Internet auf dem Land fördern. Noch dauert es aber etwas.
Das Vorhaben der Bundesregierung, die Nutzung von Satelliten-Internet mit einer Einmalzahlung von 500 Euro finanziell zu bezuschussen, rückt offenbar näher. Das jedenfalls berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur von Andreas Scheuer (CSU). Der hatte die Pläne bereits im Januar angekündigt. Damit sollten rund 200.000 Haushalte ohne schnelles Internet kurzfristig während der Corona-Krise Satellitenkapazitäten nutzen können. Dem Handelsblatt zufolge soll das Programm in wenigen Wochen anlaufen. Mit der Einmalzahlung könnten die Anschaffungskosten abgedeckt werden, laufende Kosten müssen dann selbst bezahlt werden.
Abstimmung noch nicht abgeschlossen
Gegenüber heise online bestätigte das Ministerium die Pläne für eine "Ergänzung zum jüngst gestarteten Graue-Flecken-Förderprogramm" zur kurzfristigen Verbesserung des Internetzugangs. Gefördert werden sollen demnach "nicht-leitungsgebundene Internetanschlüsse", also nicht nur per Satellit, sondern etwa auch per Richtfunk. Noch sei die Ressortabstimmung zu den geplanten Gutscheinen aber nicht abgeschlossen. Bezuschusst werden soll demnach die Anschaffung der Hardware und die Installation, monatliche Kosten würden den Plänen zufolge nicht erfasst.
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Während das Handelsblatt schreibt, dass Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX mit Starlink einziger ernst zu nehmender Anbieter eines Internetzugangs über Satelliten sei, gibt es Alternativen. So hatte Eutelsat erst vor wenigen Wochen die Reichweite seines Satelliten-Internetangebots ausgebaut, das deckt nun ganz Deutschland ab. Je nach Tarif bringt es Downloadraten von bis zu 100 MBit/s (bei 5 MBit/s im Upload). Starlink befindet sich derweil im öffentlichen Betatest, hier werden mindestens 100 MBit/s im Downstream und 20 MBit/s im Upstream versprochen. Gleichzeitig erreicht Starlink deutlich geringere Latenzen, weil die Satelliten von SpaceX in einem viel niedrigeren Orbit kreisen. Das US-Magazin The Verge hatte jüngst einen Test, der Stärken aber vor allem auch Schwächen aufzeigte.
SpaceX baut Starlink seit Ende 2019 auf und will darüber Regionen einen Internetzugang liefern, die über konventionelle Technik nicht wirtschaftlich anzubinden sind. Kunden benötigen eine kleine beheizbare Antenne, die sich mit den Satelliten verbindet, einen WLAN-Router liefert SpaceX mit. Insgesamt hat das Unternehmen schon mehr als 1400 Satelliten ins All gebracht, geplant sind zuerst mehrere Tausend und später sogar mehrere Zehntausend. Andere Anbieter wollen nachziehen und auch Staaten planen solche Mega-Konstellationen. Daran wächst die Kritik aus der Astronomie. Hier wird befürchtet, dass Beobachtungsmöglichkeiten verloren gehen, wenn immer mehr niedrig fliegende Satelliten durchs Bild rasen. Klassische Anbieter wie Eutelsat setzen auf weiter entfernte, geostationäre Satelliten, müssen deswegen aber eine höhere Signallaufzeit in Kauf nehmen.
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(mho)