Starlink: US Air Force testet Satelliteninternet von SpaceX

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist immer deutlicher geworden, welchen strategischen Wert Starlink hat. Nun wollen die US-Luftstreitkräfte die Technik testen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 2 Min.

Bei der US Air Force soll in den kommenden Monaten das Satelliteninternet Starlink von SpaceX getestet werden. Das geht aus zwei Verträgen hervor, die jetzt öffentlich gemacht wurden. Als Begründung dafür werden in einem der beiden explizit auch die Anforderungen in und um die Ukraine genannt, das Land wird aktuell beim Kampf gegen den russischen Angriffskrieg unterstützt. Aktuell gebe es keine mit Starlink konkurrierenden Dienste, die dort funktionieren würden oder überhaupt einsatzbereit seien. Wie viel Geld SpaceX insgesamt bekommt, ist nicht bekannt, der Auftrag des 86th Airlift Wing mit Sitz in der Ramstein Air Base umfasst allein 1,9 Millionen US-Dollar. Geliefert werden sollen 500 Mbit/s mit niedriger Latenz an festen Standorten und portablen Empfängern.

In beiden Verträgen wurden Tests der Technik vereinbart, die 12 Monate dauern sollen, fasst das Air Force Magazine zusammen. Das US-Magazin weist darauf hin, dass das US-Verteidigungsministerium zuletzt von immer mehr Seiten aufgefordert worden ist, auf die Dienste kommerzieller Satellitenbetreiber zurückzugreifen. So hat sich im Ukraine-Krieg nicht nur gezeigt, wie wertvoll der Internetzugang über Starlink in einem Kriegsgebiet sein kann. Auch der Wert zeitnaher und hochaufgelöster Satellitenaufnahmen zeigt sich geradezu täglich. In Bezug auf Satelliteninternet gibt es aktuell keine Konkurrenz für Starlink, heißt es in den Verträgen. Mit dem Aufbau eines eigenen latenzarmen Angebots aus dem niedrigen Erdorbit hat außer SpaceX lediglich OneWeb begonnen.

SpaceX baut Starlink seit 2019 auf, weit über 2000 aktive Satelliten binden aktuell weite Teile Nordamerikas, Europa, sowie teile Südamerikas und Australiens an. In der Ukraine war der Dienst noch nicht verfügbar, als Russland am 24. Februar seinen Angriffskrieg gegen das Land begann. Schon wenige Tage später war Starlink dort aber freigeschaltet, es wurden Dutzende und schließlich Tausende Antennen, über die seitdem Hunderttausende Menschen ins Internet kommen. Schon lange gibt es auch Berichte, denen zufolge auch die ukrainischen Streitkräfte die Technik benutzen. So gibt etwa eine Drohneneinheit über den Dienst Informationen über die Standorte russischer Panzer weiter. Interesse an Starlink haben bereits auch andere Militärs, darunter die Bundeswehr angemeldet. Die chinesische Volksbefreiungsarmee hat bereits die Zerstörung des Systems prüfen lassen.

(mho)