Start des Kommunikationssatelliten Astra 1K fehlgeschlagen

Der 110 Millionen Euro teure Satellit Astra 1K hat die vorgesehene Position im Orbit durch einen technischen Fehler beim Start nicht erreicht.

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Von
  • Urs Mansmann

Der 6,5 Meter große und 110 Millionen Euro teure Kommunikations-Satellit Astra 1K hat beim Start die geostationäre Umlaufbahn in rund 36 000 Kilometern Höhe über dem Äquator nicht erreicht. Er umkreist die Erde momentan auf einer niedrigen Umlaufbahn in 400 Kilometern Höhe. Dort ist der Satellit allerdings vollkommen nutzlos, da er die Erde schnell umkreist anstatt wie geplant eine konstante Position relativ zur Erdoberfläche einzunehmen. Die Trägerrakete, eine russische Proton, hatte zwar nach Angaben der Raumfahrtagentur Rosaviakosmos einwandfrei funktioniert, durch einen technischen Fehler wurde der Satellit aber offenbar zu früh von der Trägerrakete getrennt.

Der nunmehr 14. Satellit des Astra-Systems ist nach Angaben der Betreibergesellschaft mit der vollen Investitionssumme versichert. Nach Angaben von Astra kann das Unternehmen weiterhin alle geplanten Dienste anbieten und verfügt auch weiterhin über Reservekapazitäten. Der neue Satellit war als Backup für bis zu drei andere Satelliten geplant und könnte in der korrekten Position 112 Fernsehkanäle für Mittel- und Osteuropa übertragen. Alternativ hätte das System bei einem erfolgreichen Start die Abdeckung des Astra-Systems auf die iberische Halbinsel und Osteuropa bis zum Ural erweitern können. Der Ka-Band-Transponder an Bord des Satelliten bietet einen Zugang für interaktive Dienste wie beispielsweise Internet per Satellit.

Trotz der schwierigen Lage gibt der Hersteller Alcatel-Space den Satelliten noch nicht verloren. Es dürfte aber technisch schwierig sein, den Satelliten auf die ursprünglich vorgesehene Höhe zu hieven.

Astra 1K ist der größte zivile Satellit, der je in Europa gebaut wurde. Die Spannweite der Sonnensegel beträgt 37 Meter, diese liefern eine Leistung von 13 kW. Der 5,25 Tonnen schwere Satellit ist für eine Lebensdauer von 13 Jahren ausgelegt. Das System verfügt über 10 Antennen, die auf 16 Zielgebiete in Mittel- und Osteuropa ausgerichtet werden können. (uma)