Statistik der Woche: Bitcoin-Mining verbraucht mehr Energie als die Ukraine

131 Terawattstunden Strom gehen pro Jahr für das Bitcoin-Mining drauf. Wie es sich im Vergleich zu anderen Industrien verhält, zeigt unsere Infografik.

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Energieverbrauch für Bitcoins
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Der Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index hat das Mining des Bitcoin auf seinen Energieverbrauch hin untersucht. Demnach schlagen dafür aktuell rund 131 Terawattstunden Strom pro Jahr zu Buche. Das entspricht rund 0,59 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs. Dieser beläuft sich Schätzungen der International Energy Agency zufolge auf etwa 22.315 Terawattstunden, demgegenüber steht die weltweite Produktion bei rund 26.730 Terawattstunden.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Laut Cambridge-Index ist das Bitcoin-Netzwerk damit stromintensiver als beispielsweise die gesamte Ukraine, die etwa 125 Terawattstunden Strom in einem Jahr verbraucht. Von 219 der im CIA Factbook gelisteten Länder und Gebiete verbrauchen nur 26 mehr als die Digitalwährung. Deutschland liegt in diesem Ranking mit 500 Terawattstunden auf Platz neun weit hinter den Top-Verbrauchern China (6.875 TWh) und den USA (3.844 TWh).

Das alles sind wohlgemerkt Schätzwerte. Im Fall des Bitcoins besteht hinsichtlich des tatsächlichen Energiebedarfs eine große Unsicherheit – die Untergrenze setzen die Analysten derzeit bei etwa 51, die Obergrenze bei 312 Terawattstunden.

Das Berechnen der Kryptomünzen ist mittlerweile vergleichbar mit dem Stromverbrauch ganzer Industrien. Wie die Statista-Grafik zeigt, befindet sich der Bitcoin in etwa auf dem Niveau des weltweiten Goldbergbaus – das gibt dem Begriff Bitcoin-Mining eine ganz neue Dimension.

Geht man von der Obergrenze des Bitcoin-Stromverbrauchs aus, übertrifft dieser sogar den kumulierten Stromverbrauch der weltweiten Datennetzwerke und kratzt am Verbrauch der Zementindustrie.

Mit der für das Bitcoin-Mining aufgewendeten Energie könnten außerdem alle Teekessel im Vereinigten Königreich für 29 Jahre zum Kochen gebracht oder alternativ die Cambridge University für 964 Jahre mit Elektrizität versorgt werden.

(jle)