Statistik der Woche: Internetsperren vor allem in Indien

Die NGO Access Now dokumentiert Internetzensur weltweit. Unsere Infografik zeigt, wo die Bürger am häufigsten von der Online-Welt abgeschnitten werden.

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Internetzensur
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

In mindestens 50 Fällen von Januar bis Mai 2021, veranlassten die Regierungen von 21 Ländern weltweit die Abschaltung des Internets. Das belegen Daten von accessnow.org, einer NGO, die sich der Verteidigung digitaler Rechte verschrieben hat.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Den Experten zufolge haben die Netzblockaden innerhalb der vergangenen Jahre deutlich nachgelassen – 2019 registrierte die Organisation innerhalb des gleichen Zeitraums rund 115 Fälle von Internetzensur, 2020 waren es 68. Dabei handelt es sich allerdings nur um bestätigte Blockaden, die Dunkelziffer liegt vermutlich höher.

Wie die Infografik von Statista und MIT Technology Review zeigt, bedient sich vor allem die indische Regierung gerne der Internet-Shutdown-Mechanik. Rund 21 Mal legte die Regierung um Premierminister Narendra Modi das Internet in Indien lahm.

In Myanmar kam es im Zuge des Militärputsches im Februar 2021 zu vermehrten Zensuren des World Wide Web. Das Militärregime verhängt auch weiterhin Internetsperrstunden und schränkt den Zugang ein. Weitere Netzblockaden wurden in einigen Ländern Zentralafrikas, Vorderasiens sowie in Russland und China dokumentiert.

Gründe für die Abschaltungen durch autoritäre Regime sind unter anderem die Niederschlagung von Protesten und der Versuch Andersdenkende zum Schweigen zu bringen. Bemühungen, Menschen während Wahlen zu manipulieren und die Macht durch einen Putsch zu ergreifen, haben das Leben der Menschen während der globalen Pandemie zusätzlich gefährdet.

Trotz des internationalen Aufschreis haben die Regierungen jedoch nicht aufgehört, sie anzuordnen. Häufig wird auf die Wahrung der nationalen Sicherheit verwiesen, um die Zensur zu rechtfertigen.

Allerdings ist ein solches Vorgehen seitens der Regierung nicht nur mit dem Verlust der Integrität, sondern auch mit spürbaren ökonomischen Kosten verbunden. Allein die Netzabschaltungen in Myanmar 2021 kosteten das Land schätzungsweise 2,4 Milliarden US-Dollar und lies etwa 22 Millionen Menschen über 200 Tage ohne oder nur mit eingeschränktem Zugang zum Internet.

(jle)