Statistik der Woche: So viel Abfall erzeugen deutsche Haushalte

632 Kilo Müll entstand im Jahr 2020 bei den Deutschen pro Kopf. Immerhin rund 200 Kilo weniger als der Spitzenreiter in der EU, wie unsere Infografik zeigt.

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Abfall
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

In der Europäischen Union wurden im Jahr 2020 rund 225,7 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle produziert. Laut Eurostat ist damit rein rechnerisch jede Bürgerin und jeder Bürger der EU für etwa 505 Kilogramm Müll verantwortlich. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr beträgt drei Kilogramm pro Person, dennoch liegt das Niveau noch unter dem Spitzenwert von 518 Kilo pro Kopf aus dem Jahr 2008.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Die Dänen erzeugen mit rund 845 Kilogramm pro Kopf den größten Müllberg in Europa, wie die Grafik von Statista und MIT Technology Review zeigt. In der Schweiz sind es Eurostat zufolge etwa 706 Kilo, die Deutschen (632 kg) produzieren nochmals hundert Kilo weniger. Der hierzulande jährlich produzierte Abfallhaufen ist jedoch um etwa vier Prozent größer als im Jahr 2019. Nur sieben EU-Mitgliedstaaten konnten ihre Abfallerzeugung seit 1995 verringern.

Der größte Teil der Siedlungsabfälle stammt aus privaten Haushalten. Die Deutschen haben 2020 pro Kopf Haushaltsabfälle von etwa 476 Kilogramm verursacht. 41 Prozent davon sind Haus- und Sperrmüll, Wertstoffe machen knapp 32 Prozent aus, Bioabfälle summieren sich auf etwa 27 Prozent.

Die Entsorgung all dieser Abfälle ist ein Milliarden-Geschäft. Schätzungen von Statista und dem Statistischen Bundesamt zufolge wurden 2020 in der deutschen Abfallwirtschaft 42,4 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Den Umsatzanstieg seit 2014 taxieren die Analystinnen und Analysten auf etwa 21 Prozent, bis zum Jahr 2024 sollen nochmals schätzungsweise 3,2 Milliarden hinzukommen. Bei der Prognose wurden jedoch nur Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 17.500 Euro berücksichtigt, der reale Umsatz in der Müllentsorgung liegt also vermutlich höher.

(jle)