"Statistisch gesehen": So viel Cash parken Apple & Co. im Ausland

Steuervermeidungstricks werden von vielen Konzernen angewandt. Einige US-amerikanische Firmen haben aber so viel Vermögen im Ausland geparkt, dass es nicht verwundert, dass Behörden weltweit etwas von den beiseitegeschafften Kuchenstücken abhaben wollen.

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"Statistisch gesehen"

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Bis zu 13 Milliarden Euro plus Zinsen – so hoch ist die Steuernachzahlung, zu der die Europäische Kommission Apple in Irland verdonnert hat. Der Konzern habe von Irland unzulässige Steuererleichterungen bekommen und damit gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoßen, so die Begründung der Kommission. Von 2003 bis 2014 bezahlte Apple in Irland einen geradezu lächerlich geringen effektiven Steuersatz auf seine europäischen Gewinne, der zwischen einem Prozent (2003) und 0,005 Prozent (2014) variierte.

In den vergangenen Jahren hat Apple immer mehr Vermögen im Ausland angehäuft, um die hohe Abgeltungssteuer bei der Rückführung ausländischer Gewinne in die USA zu vermeiden. Ende Juni belief sich Apples im Ausland geparktes Barvermögen auf rund 215 Milliarden US-Dollar. Auch andere US-Tech-Unternehmen halten einen Großteil ihres Barvermögens im Ausland um Steuern zu sparen.

Wie die Grafik von Statista zeigt, sehen die Verhältnisse zwischen im Ausland und in den USA gehaltenem Cash bei Microsoft, Cisco und Oracle ganz ähnlich aus wie bei Apple. Konzern-Chef Tim Cook unterstrich unlängst in einem Brief an die Apple Community in Europa, dass die Europäische Kommission versuche, "Apples Geschichte in Europa neu zu schreiben, irische Steuergesetze zu ignorieren und dabei das internationale Steuersystem umzustülpen". Der Vorwurf, Apple habe einen Spezial-Deal von Irland in Hinblick auf die Besteuerung erhalten, habe "weder faktisch noch juristisch Bestand".

(Bild: heise online/Statista)

Immer wieder wird deshalb in den USA über eine zeitlich begrenzte Ausnahmeregelung diskutiert, die es US-Unternehmen ermöglichen würde, im Ausland geparktes Kapital zu einem ermäßigten Steuersatz zu repatriieren. (kbe)