Linux-Konsole: Valve greift mit Steam Deck die Nintendo Switch an

Lange gab es Gerüchte um eine Mobilkonsole von Valve, nun ist das Steam Deck offiziell: Es läuft mit Linux und kostet mindestens 420 Euro.

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(Bild: Valve)

Lesezeit: 3 Min.

Valve hat eine mobile Spielkonsole namens Steam Deck angekündigt. Vorbild des Linux-Systems ist ganz offensichtlich die Nintendo Switch. Wie die Hybridkonsole von Nintendo kann auch das Steam Deck unterwegs genutzt werden oder per optionaler Dockingstation an den Fernseher angeschlossen werden. Weil das Steam Deck einen USB-C-Anschluss hat, kann es auch direkt über passende Kabel in einen HDMI-Eingang gestöpselt werden.

Valve verkauft das Steam Deck mit 64 GByte eMMC-Speicherplatz für 420 Euro. Wer eine SSD mit 256 GByte Speicherplatz haben möchte, zahlt 550 Euro, die teuerste Variante kostet 680 Euro und hat 512 GByte NVMe-Speicherplatz. Die übrige Hardware unterscheidet sich zwischen den Modellen nicht: Alle drei Modelle werden von einer AMD-APU mit einer vierkernigen Zen-2-CPU und RDNA2-Grafik angetrieben, der RAM beträgt große 16 GByte LPDDR5-Speicher. Das Steam Deck misst 298 x 117 x 49 Millimeter und wiegt 670 Gramm.

Das Display des Steam Deck ist mit 7 Zoll genauso groß wie beim kommenden Modell der Nintendo Switch, seine Auflösung liegt bei 1280 x 800 Pixeln. Es handelt sich um ein LC-Display. Ein großer Vorteil im Vergleich zur Switch: Das Steam Deck unterstützt Bluetooth ohne Einschränkungen, Nutzerinnen und Nutzer können also ihre eigenen Bluetooth-Kopfhörer verwenden. Eine Kopfhörerbuchse ist vorhanden, auch Mäuse und Tastaturen können angeschlossen werden.

Die Input-Optionen des Steam Decks sind umfangreich.

(Bild: Valve)

Meist wird man das Steam Deck wohl mit den integrierten Steuermöglichkeiten bedienen: Es gibt zwei Thumbsticks, aber auch zwei Trackpads, die jeweils unter den Steuerknüppeln sitzen. Solche Trackpads hat Valve auch schon beim Steam Controller eingesetzt, sie dienen als eine Art Mausersatz. An der Vorderseite sind die vier typischen "ABXY"-Tasten eingebaut. Das Steam Deck hat außerdem vier Schultertasten und ein Steuerkreuz. Darüber hinaus finden sich an der Unterseite noch vier Grifftasten, ein Gyroskop für Bewegungssteuerung ist ebenfalls vorhanden – insgesamt hat das Steam Deck also mehr Eingabemöglichkeiten als viele Spielecontroller. Im Gegensatz zur Switch lassen sich die seitlichen Steuerelemente allerdings nicht abnehmen.

Auf dem Steam Deck läuft das Betriebssystem Steam OS, das auf Linux basiert und mit der Kompatibilitätsschicht Proton Windows-Videospiele abspielen kann. Geht es nach Valve, spielt man natürlich vorrangig über den hauseigenen Dienst Steam – ein Account ist notwendig, um die Mobilkonsole in Betrieb zu nehmen. Man kann auf dem Steam Deck alle Titel ausführen, die man auch auf dem regulären PC spielen kann, die Spiele müssen nicht neu gekauft werden.

Das Steam Deck läuft mit dem Betriebssystem Steam OS auf Linux-Basis und ist vor allem auf die Spieleplattform Steam ausgelegt – theoretisch kann man aber auch Spiele aus anderen Quellen installieren.

(Bild: Valve)

Valve weist aber darauf hin, dass das Steam Deck im Grunde ein voll funktionsfähiger PC ist. Man kann also auch die Spiele aus anderen Stores abspielen oder sogar andere Betriebssysteme installieren. Nutzerinnen und Nutzer eines Steam Decks sind also nicht zwangsläufig auf Steam angewiesen, sondern können theoretisch auch Titel aus dem Epic Games Store spielen.

Ein Knackpunkt des Steam Deck dürfte die Akkulaufzeit sein: Valve verspricht zwischen 2 und 8 Stunden Spielzeit, bis die Mobilkonsole wieder an die Steckdose muss. Das Steam Deck kommt im Dezember 2021 in den Handel. Wer sich ein Exemplar reservieren möchte, kann ab dem 16. Juli zuschlagen – gegen eine Reservierungsgebühr von 4 Euro.

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