Arbeitsmarkt: Nachfrage nach ITlern gesunken, Elektrofachleute heiß begehrt

IT-Experten sind nach wie vor gefragt am Arbeitsmarkt, aber Elektrofachkräfte werden jetzt dringender gesucht, legt eine Analyse nahe.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen
Air,Conditioning,Technician,And,A,Part,Of,Preparing,To,Install

(Bild: Alexandru Chiriac/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Am Arbeitsmarkt hat die Nachfrage nach ITlern etwas nachgelassen, wie aus dem Jobreport der Dekra-Akademie hervorgeht: Lediglich 6,6 Prozent der in der Analyse herangezogenen Jobangebote sei für IT-Fachleute ausgeschrieben worden – das sei der niedrigste Wert seit 10 Jahren in den jährlichen Analysen. Im Vorjahr seien es noch acht Prozent gewesen, 2021 hätte jede zehnte Ausschreibung nach IT-Fachleuten gesucht.

heise jobs – der IT-Stellenmarkt

Zu Arbeitsplätzen und Stellenangeboten in der IT-Branche siehe auch den Stellenmarkt auf heise online:

Wesentlich gefragter seien Tätigkeitsfelder wie Gesundheit und Pflege (8,9 Prozent), Sachbearbeitung (8 Prozent) sowie erstmals Berufe in Lager und Logistik (7,9). Für die Analyse wurde Ende Februar eine Stichprobe von 13.184 Job-Offerten aus 11 Tageszeitungen und zwei Onlinejobbörsen genommen.

Auf einzelne Berufe heruntergebrochen seien vor allem Elektriker und Elektroinstallateure begehrt (3,97 Prozent aller erfassten Stellen), gefolgt von Krankenpflegern (3,96 Prozent). Unter den IT-Berufen seien Software-Entwickler am stärksten gesucht, mit 2,17 Prozent Anteil an den Anzeigen lägen sie auf Rang fünf. Darauf folgten Elektroingenieure (2,12 Prozent). Vor allem der Ausbau erneuerbarer Energien sowie gestiegene Bautätigkeit machten Elektrofachkräfte derzeit zu einer besonders gesuchten Qualifikation.

Trotz Energiekrise, schleppender Corona-Erholung und mäßigen Konjunkturaussichten in Deutschland bleibe der Personalbedarf relativ hoch, so die Dekra-Analyse. Recruiter hätten es schwer, neue Leute zu finden. Das zeige unter anderem die Vakanzzeit, eine von der Bundesagentur für Arbeit erhobene Kennzahl. Sie bezeichnet den Zeitraum, den es benötigt, eine offene Stelle auszufüllen. Über alle Berufsbereiche liege die Vakanzzeit inzwischen bei 143 Tagen – eine Zunahme von 24 Tagen gegenüber 2021.

Inzwischen müsse man auch nicht mehr nur von einem Fach-, sondern ebenso von einem Arbeitskräftemangel sprechen, folgert die Dekra. Allein unter den Top-10-Berufen der Auswertung hätten sich vier Berufe für angelernte Kräfte befunden.

(axk)