Stephen Hawkings Vortrag über die Zukunft im Internet

Im Weißen Haus hielt der Physiker Stephen Hawking ("Eine kurze Geschichte der Zeit") am Freitag als zweiter Gast der

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Von
  • Florian Rötzer

Im Weißen Haus hielt der Physiker Stephen Hawking ("Eine kurze Geschichte der Zeit") am Freitag als zweiter Gast der Millenium Evenings des amerikanischen Präsidenten einen Vortrag mit dem Titel "Imagination und Wandel: Wissenschaft im nächsten Jahrtausend". Über Satellit wurde er vom Astronauten Andrew Thomas begrüßt, der sich derzeit auf der Raumstation MIR befindet. Die Rede wurde live im Internet übertragen und man konnte ihm über die Internet Site des Weißen Hauses auch Fragen stellen. Aufgezeichnet kann man das Ereignis mit Java oder RealVideo abrufen.

Hawking kann wegen seiner unheilbaren Motoneuronenerkrankung nicht mehr sprechen und hielt seinen Vortrag wie immer mit einem Sprachsynthesizer. Für ihn führt der Großteil der Science Fiction in die Irre, weil sie meist lediglich von technischen Innovationen ausgehe, aber suggeriere, daß die Menschen dieselben blieben. Die Menschen und ihre DNS werden sich schnell hinsichtlich ihrer Komplexität verändern, und das sei auch notwendig, damit sie mit den wissenschaftlichen und technischen Fortschritten Schritt halten können. Die Menschheit müsse ihre geistigen und körperlichen Eigenschaften verbessern, wenn auch in Zukunft biologische Systeme den elektronischen überlegen sein wollen. Daher seien die Gentechniker diejenigen, die "die Geschwindigkeit der Evolution" beschleunigen und die menschliche Gattung verändern würden.
"Wenn wir keine totalitäre Ordnung haben, dann wird irgendjemand irgendwo genetisch verbesserte Menschen schaffen." Das werde geschehen, ob wir es wollen oder nicht. Die Computer werden weiterhin immer intelligenter und komplexer werden und möglicherweise auch noch bessere selbst bauen können. Er ist auch der festen Überzeugung, daß es im nächsten Jahrtausend gelingen werde, die grundlegenden Eigenschaften des Universums durch eine vereinheitlichte Theorie der Quantenphysik und der Relativität zu klären. Nicht ganz unbescheiden meinte er, daß er die Möglichkeit habe, richtige Aussagen über die nächsten hundert Jahre zu machen, doch über den Rest des nächsten Jahrtausends seien nur "wilde Spekulationen" möglich. (fr)