CES

Steve Ballmer verkündet öffentliche Beta von Windows 7

Die erste CES-Keynote nach der Ära Bill Gates war bis auf die Ankündigung der Beta von Windows 7 arm an Neuigkeiten. Durch die gesamte Keynote zog sich Steve Ballmers Vision, die Grenzen zwischen Computer, Handy und Fernseher zu sprengen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Erich Bonnert
  • Jan-Keno Janssen

Die einzige wirkliche Neuigkeit im ersten CES-Auftritt von Microsoft-Chef Steve Ballmer war das Datum der allgemeinen Freigabe für die vorläufige Version des kommende Betriebssystem Windows 7: Die Software steht Abonnenten von Microsofts Entwickler-Netzwerk ab dem heutigen Donnerstag zur Verfügung; ab Freitag soll es die Beta von Windows 7 für die gesamte Öffentlichkeit zum Download geben. Bei der Vorführung selbst wiederholte Ballmer, der Bill Gates als CES-Keynote-Redner ablöste, aber fast ausschließlich Funktionen, die schon auf der Professional Developers Conference gezeigt wurden. Der Microsoft-Chef hatte darüber hinaus noch ein Abkommen mit einem US-amerikanischen Mobilfunkbetreiber zu verkünden, das den Redmondern offenbar sehr wichtig war: Ab sofort werden neue Verizon-Handys mit installierter Windows-Live-Suche geliefert. Die Verhandlungen sollen sich über zwei Jahre hingezogen haben; Microsoft hat nach Analysten-Schätzungen 500 Millionen Dollar für den Deal hingeblättert. Angeblich war auch Google als Mitbewerber im Gespräch.

Durch die gesamte Keynote zog sich Ballmers Vision, die Grenzen der drei Geräte, die man täglich benutzt, zu sprengen: Computer, Handy und Fernseher sollen eins werden. Im Zentrum natürlich: Windows. Und drumherum die "Internet-Wolke". Wermutstropfen: Richtig konkret wurde es nie.

Steve Ballmers Premiere in Las Vegas (5 Bilder)

Erste CES-Keynote mit Steve Ballmer

Windows 7 stand im Vordergrund von Steve Ballmers erster CES-Keynote im Palazzo Ballroom des Venetian Hotels. Wilde Bühnenakrobatik gab es vom Microsoft-CEO nicht zu sehen, er wirkte trotz seiner Las-Vegas-Premiere entspannt.

Bei der Demonstration von Windows 7 stellte Vorführerin Charlotte Jones die Touch-Bedienung als zentrales Element heraus: Sie zeigte beispielsweise eine dreidimensionale Karte von New York, die auf einem berührungsfähigen Schirm mit den Fingern gedreht und gezoomt werden kann. Funktionen zur Verankerung von Anwendungen sowie zur Organisation offener Fenster mit Hilfe der Task-Leiste erinnerten sehr stark an altbekannte Apple-Features. Mit "Homegroup" können mehrere PCs innerhalb eines Haushalts auf einfache Weise vernetzt werden – allerdings funktioniert dies nicht mit älteren Windows-Versionen. Der Zugriff auf die so vernetzten Geräte kann auch per Internet erfolgen. Dateien können übertragen und Videos etwa auf entfernten Rechnern abgespielt werden.

Ballmer und Jones stellten zudem Windows Live Essentials, Microsofts Sammlung von Kommunikations- und Datenaustausch-Anwendungen in den Vordergrund. Neben Mail, Messenger gibt es auch eine dynamische Bildergalerie. Die Startseite von Live fungiert wie eine Art Meta-Seite, die Aktualisierungen sofort in den anderen Netzen synchronisiert. So lassen sich auch Twitter-Tweets anzeigen und, dank einer bei der Keynote angekündigten Kooperation, auch alle Neuigkeiten seiner Facebook-Kontakte. Zudem lassen sich Fotos über die Bildergalerie direkt in Facebook einbinden. Windows Live Essentials wird künftig auf allen Consumer-PCs von Dell vorinstalliert sein, verkündete Ballmer.

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(Erich Bonnert) / (jkj)