"Stinkt schon": Entwickler wünschen sich mehr Liebe für Apple Arcade
Apples Spieledienst bietet viele Titel zum Pauschalpreis. Allerdings werden diese nicht ausreichend gehegt und gepflegt. Davor warnen nun die Entwickler selbst.
Wie geht es weiter mit Apple Arcade? Der 2019 gestartete Abo-Spieledienst für Nutzer von iPhone, iPad, Mac und Apple TV, der nach einer Preiserhöhung nun 7 Euro im Monat für rund 200 Spiele kostet, scheint von Apple immer weniger beachtet zu werden. Das jedenfalls merken Entwickler an, die sich anonym gegenüber dem Newsdienst Mobilegamer.biz geäußert haben. Ihrer Ansicht nach geht der Dienst einer "unsicheren Zukunft" entgegen. Schlimmer noch: Er stinke schon. "Es gibt einen Geruch des Todes um den Service", so ein Developer, der Titel bei Apple Arcade hat.
Mit viel Enthusiasmus gestartet
Apple Arcade war anfangs ein spannendes Angebot: Rund 200 Spiele zum Preis von 5 Euro im Monat gab es zum Start. Für Benutzer hat der Service einige Vorteile. So gibt es bei den Arcade-Titeln weder Werbung noch nervige In-App-Käufe, es handelt sich jeweils um vollwertige Titel, die man auch zum Offline-Zocken herunterladen kann. Allerdings bleiben die Spiele nicht für ewig – so kam es in der Vergangenheit immer wieder vor, dass Titel wieder gestrichen wurden, weil Verträge ausliefen.
Seitens der Entwicklergemeinde ist das Verhältnis laut dem neuen Bericht ambivalent. Während einige Devs eine positive und lukrative Beziehung zu Apple loben, sprechen andere von Schwierigkeiten mit ihren jeweiligen Partnern bei dem Konzern, eine größere Anzahl gestoppter Projekte sowie schrumpfenden Auszahlungen. Ärger gebe es auch, wenn ein Entwickler (für andere oder nicht exklusive Titel) einen Vertrag mit dem Apple-Konkurrenten Netflix geschlossen hat, der mittlerweile ebenfalls zum Gaming-Dienst avanciert ist. Dann könne Apple sogar "rachsüchtig" oder gar "boshaft" werden.
Premium-Spiele wurden möglich
Apple hatte sich anfangs um eine gute Beziehung zu Entwicklern bemüht und hohe Vorabzahlungen geboten. Die ersten Jahre seien zudem "sehr profitabel" gewesen, so Vertragspartner des Unternehmens gegenüber Mobilegamer.biz. Das ist angeblich heute nicht (immer) so. Positiver gestimmte Developer gibt es allerdings durchaus: "Trotz seiner Unzulänglichkeiten sind wir sehr froh, dass es Arcade gibt. Es hat Premium-Spiele auf dem Handy lebensfähig gemacht", sagte einer.
Im Zusammenhang mit der im Februar in den USA gestarteten Vision Pro kommt Apple Arcade zudem eine wachsende Bedeutung zu. Der Dienst liefert nun erste Titel, die spezifisch an visionOS angepasst sind, was neue Mitglieder anwerben dürfte. Problematisch bleibt Entwicklern zufolge allerdings, dass Apple recht undurchsichtig agiert, was die Nutzungszählung betrifft. Auszahlungen setzen sich unter anderem anhand sogenannter "qualifying sessions" zusammen, die einen "Bonuspool" für die Entwickler generieren. "Doch niemand weiß, was [das] eigentlich ist, es hat etwas damit zu tun, ob das Spiel gestartet wurde und wie lange ein Spieler spielt und wie oft sie zurückkehren. Doch das ist eine Blackbox", sagt ein Betroffener.
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(bsc)