Stoiber will Übernahmeschlachten entschärfen

Bayerns Ministerpräsident Stoiber hat angesichts des Vodafone/Mannesmann-Mobilfunkpokers strengere Regeln für die Übernahme von Firmen gefordert.

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Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat strengere Regeln für Firmenübernahmen gefordert. Angesichts der Übernahmeschlacht zwischen dem britischen Mobilnetzbetreiber Vodafone-Airtouch und dem deutschen Mannesmann-Konzern verlangt der CSU-Politiker von der deutschen Bundesregierung, so schnell wie möglich Regeln für ein Fair Play beim Erwerb von Unternehmen vorzulegen.

Stoiber schlägt unter anderem vor, die Fristen für verbindliche Übernahmeangebote eng zu begrenzen, um monatelange Verunsicherung bei Unternehmen und Arbeitnehmern zu vermeiden. Außerdem sollten, so Stoiber, nur noch "echte Barangebote" statt der jetzt vielfach bevorzugten Aktientausch-Transaktionen zulässig sein. Darüber hinaus setzt der CSU-Politiker sich für die Einführung von Schutzklauseln ein, die Willkür beim Umgang mit den Arbeitnehmern nach einer Übernahme ausschließen sollen. Es sei notwendig, die Interessen der Beschäftigten und der Aktionäre gegeneinander auszubalancieren.

Europa wachse zusammen, und im Zuge der Globalisierung rückten auch die Weltmärkte näher aneinander, so Stoiber. Angesichts dessen werde der Fall Vodafone/Mannesmann in Deutschland sicherlich kein Einzelfall bleiben. Vielmehr rechne er schon in der nächsten Zeit mit weiteren spektakulären Übernahmefällen – die deutsche Gesetzgebung müsse sich dafür rüsten. (psz)