Streaming-Dienst Spotify geht an die Börse

Mit einer Direktplatzierung plant Spotify seinen Börsengang. Ab Anfang April sollen die Aktien des schwedischen Streaming-Dienstes in New York gehandelt werden.

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Spotify

(Bild: dpa, Ole Spata)

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Von
  • dpa

Der weltgrößte Streaming-Dienst Spotify hat seinen Gang an die New Yorker Börse NYSE für den 3. April angesetzt. Eine Woche davor soll es noch einmal einen aktuellen Geschäftsausblick geben, teilte das schwedische Unternehmen am Donnerstagabend mit. Den Börsengang hatte Spotify Anfang März bei der US-Börsenaufsicht SEC beantragt.

Spotify wählte für den seit langem mit Spannung erwarteten Börsengang den ungewöhnlichen Weg einer Direktplatzierung, bei der Aktionäre einfach ihre Anteilsscheine verkaufen können. Das Unternehmen lässt sich zwar von Investmentbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley beraten, beauftragt sie aber nicht wie üblich mit einer Aktienausgabe und dem dazugehörigen Preisbildungsverfahren. Nach Einschätzung von Analysten könnte es die Firma mit zuletzt mehr als 70 Millionen zahlenden Abonnenten auf einen Börsenwert von rund 20 Milliarden US-Dollar bringen.

Statt wie üblich hinter verschlossenen Türen Anleger und potenzielle Aktienkäufer zu informieren, veranstaltete Spotify einen im Internet live übertragenen Investorentag, den sich alle ansehen konnten. "Das traditionelle Modell, ein Unternehmen an die Börse zu bringen, passt nicht für uns", sagte Gründer und Chef von Spotify Daniel Ek. Er wolle auch die vertraglich vereinbarte Aktien-Behaltefrist für bestehende Aktionäre nicht durchsetzen. Das ist verständlich: Da Spotify keine neuen Aktien ausgibt, gäbe es bei eingehaltener Behaltefrist ab April zwar offiziell eine Börsennotierung, aber mangels handelbarer Aktien monatelang keinen direkten Aktienkurs.

Spotify steigerte den Umsatz 2017 zwar um fast 39 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Der Nettoverlust nahm jedoch von 539 Millionen auf 1,24 Milliarden Euro zu. Das geht zwar zu großen Teilen auf den Buchhaltungs-Effekt einer Milliarden-Finanzierung aus dem Jahr 2016 zurück – doch auch der Betriebsverlust stieg von 349 Millionen auf 378 Millionen Euro. Finanzchef Barry McCarthy stellte am Donnerstag klar, dass für Spotify auch weiterhin das Nutzerwachstum vorerst wichtiger sein werde als Rendite.

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(olb)