Streit um Hybrid-Router: Viprinet erwirkt Einstweilige VerfĂĽgungen gegen Telekom

Die Deutsche Telekom behauptete, als erster Anbieter Hybrid-Router auf den Markt zu bringen, die LTE und DSL verbinden. Viprinet, ein Hersteller von Bündelungsroutern, war da anderer Meinung – das Landgericht Köln ebenfalls.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Streit um Hybrid-Router: Viprinet erwirkt einstweilige VerfĂĽgung gegen Telekom
Lesezeit: 2 Min.

Der Routerhersteller Viprinet hat in drei Fällen vor dem Landgericht Köln Einstweilige Verfügungen gegen die Deutsche Telekom erwirkt. Diese untersagen dem Konzern Werbebehauptungen, mit dem von Huawei produzierten Routermodell Speedport Hybrid (PDF-Datenblatt) als erster Anbieter Hybrid-Router auf den deutschen Markt gebracht zu haben.

In Reaktion darauf hat die Telekom ihre Kommunikation angepasst und Aussagen zur eigenen Innovationsführerschaft heruntergeschraubt, etwa in diesem Blogbeitrag vom September. Ein Unternehmenssprecher erklärte gegenüber heise online, dass man die einstweiligen Verfügungen, die noch nicht rechtskräftig seien, erhalten habe und sich vorerst daran halten werde. Darüber hinaus wollte sich das Unternehmen mit Verweis auf ein laufendes Verfahren nicht zur Sache äußern.

Stein des AnstoĂźes: der Speedport Hybrid der Telekom.

(Bild: Deutsche Telekom)

Viprinet-Chef Simon Kissel sagte gegenüber heise online: "Wir haben nichts gegen Wettbewerb. Aber der Wettbewerb muss fair sein. Es steht der Deutschen Telekom nicht gut zu Gesicht, sich mit fremden Federn zu schmücken." Berichte, dass Viprinet der Telekom auch Patentverstöße vorwerfe, wies Kissel als übertrieben zurück. Man wolle die Hybrid-Router, mit denen die Telekom auf den Markt kommt, aber sehr genau prüfen, ob damit "geistiges Eigentum verletzt" werde.

Laut eigener Aussage vertreibt Viprinet seit 2008 Bündelungsrouter, wobei seit 2006 Patente vorliegen. Ein Beispiel dafür ist der zur diesjährigen CeBIT präsentierte Multichannel VPN Router 200. Damit lässt sich der Uplink eines asymmetrischen DSL-Zugangs über eine zugeschaltete Verbindung per LTE oder UMTS beschleunigen. So können Lastspitzen abgefangen werden, wobei die Grundlast über die günstigere DSL-Leitung läuft. Die Telekom will ihre Hybrid-Technik wohl im Frühjahr 2015 bundesweit verfügbar machen. (axk)