Streit um iTunes-Lizenzzahlungen: Apple bellt laut

Nach dem Willen der National Music Publishers' Association soll Apple Rechteinhabern künftig mehr Geld zahlen, wenn deren Songs über iTunes verkauft werden: 15 statt 9 Cents pro Stück. Apple drohte daraufhin mit einem kompletten Rückzug aus dem Geschäft.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das Copyright Royalty Board (CRB) in Washington gibt voraussichtlich am morgigen Donnerstag seine Entscheidung zu Forderungen der National Music Publishers' Association (NMPA) bekannt, wonach Apple Rechteinhabern künftig deutlich mehr Geld zahlen soll, wenn deren Songs über iTunes verkauft werden. Zahlt Apple derzeit 9 Cents pro Stück, sollen nach dem Willen der NMPA in Zukunft 15 Cents fällig werden – eine Steigerung um 66 Prozent.

Das US-Wirtschaftsmagazin Fortune zitiert derweil aus Unterlagen, die Apple bereits im vergangenen Jahr beim Copyright Royalty Board eingereicht hat. Darin erklärt iTunes-Vizepräsident Eddy Cue, dass mit einer Erhöhung der Royalty Rate die Wahrscheinlichkeit steige, dass der Store dann nicht mehr kostendeckend arbeiten könne – und dies sei absolut keine Alternative. Apple sei in dem Geschäft tätig um Geld zu verdienen. Sollte dies nicht mehr möglich sein, sei ein Rückzug "sehr wahrscheinlich".

Was Stoff für deftige Schlagzeilen bietet, dürfte letztlich aber nur ein lautes Bellen Apples gewesen sein. Schließlich erwirtschafteten die Kalifornier mit ihrer Musiksparte zuletzt in 90 Tagen einen Umsatz von 819 Millionen US-Dollar, immerhin mehr als 15 Prozent des Gesamtumsatzes des Konzerns. Und sollte das CRB morgen tatsächlich den Forderungen der National Music Publishers' Association entsprechen, bliebe immer noch eine Alternative: die Umlegung der Mehrkosten auf den Kunden. (pmz)