Streit zwischen russischen Kartellwächtern und Google geht weiter

Google soll in Russland bei Android einheimische App-Anbieter benachteiligt und ihnen den Zugang zu Smartphones mit Googles Betriebssystem versperrtn haben. Google will nichts von einer Strafzahlung wissen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Android

(Bild: dpa, Britta Pedersen/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Kartellstreit zwischen russischen Behörden und Google dauert an. Das Anti-Monopol-Komitee in Moskau verschob am Mittwoch erneut die Entscheidung darüber, in welcher Höhe Google Strafe zahlen muss.

Ein neuer Termin wurde nicht festgesetzt, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. Behördenchef Igor Artemjew sagte, Gespräche über eine gütliche Einigung seien jederzeit möglich.

Die Kartellwächter werfen der US-Firma vor, beim Verkauf von Smartphones mit dem Android-Betriebssystem in Russland einheimischen App-Anbietern den Zugang zu versperren. Der russische Suchmaschinen-Marktführer Yandex hatte dagegen geklagt, dass Google-Anwendungen vorinstalliert sind. Die Wettbewerbsbehörde hatte entschieden, dass Google für gleichberechtigten Zugang für alle App-Anbieter sorgen muss und nicht verlangen kann, dass bestimmte eigene Anwendungen auf Android-Smartphones vorinstalliert sind

Google wehrt sich vor russischen Schiedsgerichten dagegen, seine App-Politik ändern zu müssen und überhaupt zu einer Strafe verurteilt zu werden. Im März hatte ein Schiedsgericht allerdings gegen Google entschieden. Das Bußgeld kann laut Gesetz bis zu 15 Prozent des Google-Umsatzes mit Apps in Russland im Jahr 2014 betragen, wobei bislang keine Seite den Streitwert öffentlich beziffert hat.

Auch die Kartellwächter der EU-Kommission prüfen Google schon seit Jahren. Sie warfen dem Unternehmen im April unfairen Wettbewerb bei Android vor. Dabei geht es auch darum, dass Hersteller von Android-Geräten mit integrierten Diensten des Konzerns zwingend auch die Google-Suche und den Web-Browser Google Chrome vorinstallieren müssten. Google weist die Vorwürfe zurück. (jk)