Strom sparen mit Virtualisierung
Auf der zu Ende gegangenen VMWorld hat VMware-Chefin Diane Greene auf einen interessanten Aspekt der Rechnervirtualsierung hingewiesen.
Virtualisierungsprodukte haben laut VMware-Chefin Diane Greene schöne Nebeneffekte: Sie helfen unter anderem Strom sparen. Neben der Server-Konsolidierung sorge etwa VMware Infrastructure 3 aus dem eigenen Haus auch für erhöhte Systemverfügbarkeit, erstklassige Systemwiederherstellungsmöglichkeiten und eben reduzierten Stromverbrauch. Deshalb versüßt der für Nord- und Mittelkalifornien zuständige Stromerzeuger Pacific Gas and Electric seinen Kunden den Umstieg von einem echten auf einen virtuellen Server mit einer Geldprämie. PG&E tut dies sicherlich auch mit Blick auf den hohen Stromverbrauch der Kalifornier, der schon seit Jahren immer wieder für Stromausfälle sorgt.
Auf der Hausmesse VMWorld, die vom 7. bis 9. November in Los Angeles stattfand, hat VMware außerdem einen Marktplatz für virtuelle Appliances eröffnet. Darunter versteht man vorgefertigte, komplett konfigurierte und einsatzbereite virtuelle Maschinen inklusive Betriebssystem und Software-Applikationen, etwa eine Surf-Appliance mit Linux und Firefox oder eine Telefonanlagen-Appliance auf Asterisk-Basis. Laut VMware sind auf dem Markt bereits 300 überwiegend kostenfreie virtuelle Appliances erhältlich. Mit einem Zertifikat aus dem VMware Virtual Appliance Certification Program können Anbieter signalisieren, dass sie etwa auch Support für die gesamte Umgebung der virtuellen Appliance leisten.
Neu in Los Angeles vorgestellt wurde der VMware LabManager. Entwicklungsabteilungen sollen damit ihre Testlabore und andere Ressourcen für die Software-Entwicklung effektiver nutzen können. Interessierte können sich eine Beta-Version herunterladen. Die Preise beginnen bei 15.000 US-Dollar.
Die von vielen Anwendern erwartete Mac-Version der VMware Workstation blieb allerdings auf der VMWorld aus. Zumindest wurde bekannt, dass die Software mit dem Codenamen "Fusion" laufende Software vom Funktionsumfang irgendwo zwischen der VMware Workstation und dem kostenlosen VMware Player liegen soll. Virtuelle Maschinen anderer VMware-Produkte sollen sich mit Fusion nutzen lassen und umgekehrt.
Dateien zwischen Mac OS X und dem in einer virtuellen Maschine laufenden Windows oder Linux lassen sich über Shared Folders, per Drag&Drop und die Zwischenablage austauschen. Ein Preis steht angeblich noch nicht fest. Eine öffentliche Beta-Testphase soll Mitte Dezember beginnen, das fertige Produkt kommt dann ein paar Monate später auf den Markt. (adb)