Studie: 68 Prozent der erwachsenen Deutschen sind online

Stark unterrepräsentiert ist aber immer noch die zahlenmäßig sehr große Gruppe der Menschen ab 60 Jahre, von denen im vierten Quartal 2006 lediglich 36 Prozent einen Online-Zugang hatten.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Anteil der Deutschen über 18 Jahre, die einen Zugang zum Internet haben, ist nach Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen Online (FGW Online) im vierten Quartal 2006 auf 68 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet dies eine Steigerung um 3 Prozentpunkte. Rund 74 Prozent der Männer gaben an, einen Internetanschluss zu besitzen (plus ein Prozentpunkt), bei den Frauen waren es 62 Prozent (plus fünf Prozentpunkte). Im Westen hatten 69 Prozent der Befragten Zugang zum Internet, im Osten waren es 62 Prozent (jeweils plus drei Prozentpunkte).

Noch immer stark unterrepräsentiert ist die zahlenmäßig sehr große Gruppe der Menschen ab 60 Jahre, von denen erst 36 Prozent über einen Zugang zum Internet verfügten. In den Altersgruppen bis 49 Jahre gaben hingegen jeweils mehr als vier von fünf Befragten an, mit einem Internezugang ausgestattet zu sein. Besonders starke Zuwachsraten verzeichneten die 50- bis 59-Jährigen mit plus acht Prozentpunkten. Von den Deutschen mit Hochschulreife hatten 85 Prozent einen Online-Zugang, mit Mittlerer Reife 70 Prozent. Bei Personen mit Hauptschulabschluss ohne Lehre lag die Internet-Durchdringung bei 26 Prozent, mit Lehre bei 48 Prozent.

Auch in Bezug auf die Berufsgruppenzugehörigkeit gibt es Unterschiede, wenngleich nicht so starke wie bei der formalen Bildung. Hohe Zuwächse verzeichneten die Arbeiter (plus acht Prozentpunkte), von denen dennoch erst jeder zweite einen Internetanschluss besaß. Bei einfachen und mittleren Angestellten und Beamten waren es – ähnlich wie unter allen Deutschen – 69 Prozent, bei leitenden Angestellten und höheren Beamten leicht überdurchschnittliche 74 Prozent sowie bei Selbstständigen deutlich überdurchschnittliche 83 Prozent, die über einen Internetzugang verfügten.

Nahezu drei Viertel der Internetnutzer stellten den Befragungsergebnissen zufolge online Preisvergleiche an, 60 Prozent kauften Produkte oder Dienstleistungen über das Internet und 50 Prozent tätigten ihre Bankgeschäfte online. Politik- und Wirtschafts-/ Börsennachrichten riefen 34 beziehungsweise 32 Prozent ab, ebenfalls 32 Prozent informierten sich im Internet über Versicherungen. Online-Brokerage betrieben 10 Prozent. Der Kauf rezeptfreier Medikamente im Internet erlangte im Jahr 2006 einen höheren Stellenwert: Nutzten im 3. Quartal 2005 erst 4 Prozent aller Deutschen ab 18 Jahren das Internet, um online rezeptfreie Medikamente zu kaufen, so waren es im 4. Quartal 2006 bereits 7 Prozent. (pmz)