Studie: Bluetooth-Boom absehbar

Trotz verzögerter Produkteinführung bescheinigt eine aktuelle Studie dem Bluetooth-Markt ein enormes Wachstumspotenzial.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Trotz verzögerter Produkteinführung bescheinigt die Unternehmensberatung Frost & Sullivan dem Markt der Bluetooth-Funktechnik ein enormes Wachstumspotenzial. Das Unternehmen rechnet in einer neuen Analyse für das Jahr 2001 mit einem weltweiten Umsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar; im Jahr 2006 soll der Markt gar ein Volumen von 330 Milliarden US-Dollar erreichen. Allerdings korrigiert Frost & Sullivan mit den aktuellen Zahlen frühere Prognosen nach unten.

Dass sich die Nahbereichs-Funktechnik bisher nicht ganz so rasant entwickelt hat wie erwartet, hat mehrere Ursachen. Aus technischer Sicht liegen die Probleme in den Bereichen Interoperabilität, Interferenz und Sicherheit. Aus der Sicht der Marketing-Strategen stellt das eigentlich erfreulich breite Anwendungsspektrum eine Hürde dar, da es angeblich potenzielle Interessenten verwirrt. Bremsend wirke sich auch die allgemeine Konjunkturflaute aus, meinen die Marktforscher.

In der Bluetooth Special Interest Group haben sich inzwischen nahezu 2500 Unternehmen zusammengeschlossen. So viel Engagement in so kurzer Zeit hat bisher keine andere Kommunikationstechnik erfahren. Demgegenüber stehen zwar eine Vielzahl von Ankündigungen, aber nur eine Hand voll erhältlicher Produkte. Beispielsweise haben bisher nur Nokia und Ericsson Handys auf den Markt gebracht, die schnelle Mobilfunktechniken wie HSCSD respektive GPRS mit dem Kurzstreckenfunk Bluetooth kombinieren (Nokias 6210 mit zugehöriger Erweiterung sowie Ericssons R520m). Andere Mobiltelefone von diesen und weiteren Unternehmen sollen in Kürze ebenso folgen wie zahlreiche weitere Bluetooth-bewehrte Produkte, etwa Camcorder.

Den eigentlichen Durchbruch, auf den sowohl die Branche als auch viele Kunden warten, soll nun aber endgültig die erste Einzelchip-Lösung bringen. Bislang der "Heilige Gral" der Branche, soll der Einzelchip die Produktionskosten erheblich senken, eine höhere Effizienz bei kleineren Abmessungen bescheren sowie eine einfachere Integration erlauben und obendrein geringeren Energiebedarf aufweisen.

Fortschritte sind auch im noch jungen Sektor für Endgeräte zu erwarten. Die meisten Produkte der ersten Generation besitzen zwar noch nicht alle Funktionen und sind auch nicht für Bluetooth 1.1 ausgelegt, bilden aber eine solide Grundlage für Upgrades. Inzwischen sind schon fast 150 Produkte qualifiziert. Einsatzbereite Endgeräte erfordern wiederum entsprechende Software-Anwendungen – und dieser Markt entsteht gerade. (dz)