IT-Jobs: Sichere Zukunftsberufe, aber bei Jugendlichen wenig beliebt

Berufe in der IT haben ein hohes Zukunftspotenzial, zeigt eine Studie. Die Präferenzen Jugendlicher liegen aber woanders – sofern sie einen Berufswunsch haben.

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Eine junge Frau in Businesskleidung freut sich vor ihrem Laptop

Jobs in der IT-Branche gelten laut einer Studie als besonders zukunftssicher. Die Berufswünsche Jugendlicher lassen sich davon nicht beeindrucken.

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Wie aussichtsreich sind die verschiedenen Berufsfelder und wie gut passt das zu den Jobwünschen Jugendlicher? Dieser Frage ist das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Gallup auf den Grund gegangen. IT-Jobs sind demnach zwar besonders zukunftssicher. Das Interesse der jungen Menschen liegt aber woanders.

Gallup hat für die Erhebung die Berufe mit den besten Karrierechancen ermittelt und den Ergebnissen der jüngsten PISA-Studie (2022) in Verbindung gebracht. In letzterer hatten die 15-jährigen Jugendlichen aus Deutschland ihre Jobwünsche genannt.

Zu den Jobs mit den besten Aussichten gehören laut der Erhebung Arzt/Ärztin und Führungspositionen in verschiedenen Branchen, darunter Informatik, Medizin und Recht. Die IT-Berufe schaffen es in den Top 25 auf die Plätze 4 (Führungskräfte – Informatik), 17 (Führungskräfte – IT-Systeme, Anwendungen, Beratung und Vertrieb) und 21 (Führungskräfte – IT-Netzwerktechnik und IT-Administration (nicht anderweitig klassifiziert)). "37 Prozent der offenen Stellen in Deutschland erfordern IT-Kenntnisse, die von der Entwicklung bis zur Programmierung reichen", heißt es in dem Report: "Wir schätzen, dass es in Deutschland zwischen 2022 und 2023 5,8 Millionen offene Stellen gab, bei denen in der Ausschreibung mindestens eine IT-Kompetenz verlangt wurde."

Die CFI-Werte befanden sich in einer Spanne von 100 für Informatikführungskräfte bis zu 88 für komplexe Datenbankentwicklung und -administration und hochkomplexe IT-Anwendungsberatung. "Insgesamt gibt es in Deutschland 2,5 Millionen IT-Arbeitsplätze, davon sechs Berufe mit jeweils mehr als 100.000 Stellen", so das Institut weiter.

Um die Zukunftsfähigkeit der Job zu ermitteln, hat Gallup sich das Einkommen (50 Prozent), das Stellenwachstum, offene Stellen pro suchender Person und die Beständigkeit gegenüber Automatisierung (je 16,7 Prozent) angesehen. Das Ergebnis drückt das Institut im CFI aus, dem Careers of the Future Index. Je höher dieser ist, umso aussichtsreicher der Beruf.

Die Berufswünsche der befragten Jugendlichen gehen in andere Richtungen. Bei den teilnehmenden 15-jährigen Mädchen schaffte es kein einziger IT-Beruf in die besten Zehn der Jobs, in denen sie sich mit 30 Jahren sehen würden. Die Berufswünsche liegen eher im medizinischen Bereich, ganz oben Ärztin und Psychologin.

Bei den Jungen waren es zumindest 1,9 Prozent, die Fachkraft für Informations- und Kommunikationstechnologie (CFI: 85) werden wollten. 1,4 Prozent gaben an, als Supportmitarbeiter in diesem Bereich (CFI: 77) tätig sein zu wollen. Die meisten Jungen wollten aber Polizist oder Kraftfahrzeug- und Reparaturmechaniker werden.

Anzumerken ist, dass bei beiden Gruppen fast die Hälfte keinen Beruf angegeben hat. Auftraggeber der Erhebung war die Bildungsinitiative Amazon Future Engineer (AFE), das laut Amazon "jungen Menschen Zukunftsberufe und Informatikkenntnisse vermittelt, wobei der Schwerpunkt auf Schülern liegt, die in der Technologiebranche bisher unterrepräsentiert waren". Das Programm ist in Deutschland, Frankreich, Indien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten aktiv.

(are)