Studie: Mangel an IT-Experten in deutschen Behörden steigt rasant

Unter anderem wegen groĂźer Verrentungswellen sollen 2030 in deutschen Amtsstuben rund 140.000 IT-Spezialisten fehlen, besagt eine Studie von McKinsey.

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(Bild: Alexandru Chiriac/Shutterstock.com)

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Der Mangel an IT-Fachkräften wird sich in deutschen Amtsstuben und Behörden noch deutlich verschärfen. Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung McKinsey hervorgeht, werden dem öffentlichen Dienst in Deutschland bis 2030 rund 140.000 IT-Spezialisten fehlen. Seit der vorigen Berechnung aus dem Jahr 2019 habe sich die Lücke damit um 15 Prozent vergrößert. Die wichtige Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung könne so ins Stocken geraten, warnen die Autoren.

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Die Hochrechnungen basieren auf dem aktuellen Einstellungstempo und der Zahl derer, die in den kommenden Jahren in den Ruhestand wechseln. Insgesamt zähle der öffentliche Dienst laut Studie 5,1 Millionen Beschäftigte, von denen bis 2030 über 1,5 Millionen aus Altersgründen ausscheiden werden. Bereits jetzt klaffe eine Lücke von 39.000 Expertinnen und Experten, die sich bis 2030 mehr als verdreifachen werde. "Vor dem Hintergrund der großen Digitalisierungsprogramme des Bundes und der Länder kann die Schätzung der Personallücke noch als konservativ gelten", sagte Julia Klier, Co-Autorin der Studie. Damit sind unter anderem die E-Akte und das Onlinezugangsgesetz gemeint, das etwa den Führerschein-Antrag digitalisieren soll. Derlei Vorhaben dürften Klier zufolge den Bedarf an Fachleuten weiter antreiben.

Auch der Aspekt der IT-Sicherheit könnte zum Problem werden: So fällt es etwa deutschen Bundesministerien schon jetzt immer schwerer, Personal zur Abwehr digitaler Gefahren zu rekrutieren, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht. Im Durchschnitt ist dort derzeit jede fünfte Stelle im Bereich IT-Sicherheit unbesetzt, eine Verschlechterung zum Vorjahr.

Um dem Fachkräftemangel beizukommen, müssten Behörden und Amtsstuben zum einen ihre Einstellungsverfahren beschleunigen, hieß es in der Studie. Allerdings käme zu wenig Nachwuchs aus den IT-Studiengängen, um den Bedarf zu decken. Deshalb sei es wichtig, das eigene Personal weiterzubilden. Hier gebe es erheblichen Nachholbedarf.

"Vor dem immer größeren Fachkräftemangel, gerade auch im IT-Bereich, warnen wir bereits ewig", sagte Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender des Beamtenbundes dbb. Zwar zahle der Bund bereits mehr in Berufen, in denen der Fachkräftemangel besonders gravierend sei. Das allein genüge aber nicht. Bund, Länder und Kommunen müssten bessere Einkommen zahlen und Arbeitsbedingungen attraktiver gestalten. Und auch wenn verkrustete Strukturen Digitalisierungsprojekte ausbremsten, schrecke das den Nachwuchs ab.

(axk)