Studie: Netbooks wälzen die PC-Industrie um

Während der allgemeine PC-Markt stagniert, machen einige Hersteller gute Geschäfte mit handlichen Zwergenrechnern. Die Kooperation mit Telekommunikationsanbietern, die die Geräte subventioniert im Paket mit UMTS-Verträgen verkaufen, bewährt sich für sie.

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Die Marktforscher von Canalys halten Netbooks für die größte Revolution der PC-Industrie in den letzten fünfzehn Jahren. Im ersten Halbjahr 2009 wurden, so die Firma, weltweit 13,5 Millionen der handlichen Unterwegs-Rechner verkauft. Netbooks sind damit die einzige Sparte im PC-Markt, die derzeit Zuwächse verzeichnet, wie bereits zuvor auch die Analysten von Gartner und IDC festgestellt haben. Canalys bezieht sich in dem Bericht (PDF-Datei) auf die Marktsituation in Europa, Asien und Afrika.

Die großen Gewinner sind danach HP und Samsung sowie die beiden Netbook-Pioniere Asus und Acer. Asus hatte 2007 mit dem Eee PC 4G den Ball ins Rollen gebracht. Vor allem durch die Zusammenarbeit mit Telefonie-Anbietern, die die Geräte ähnlich wie bei Handy-Verträgen subventioniert im Bundle mit UMTS-Abonnements zu Lockpreisen verkaufen, haben die Netbook-Hersteller neue Absatzkanäle erschlossen. Den Trend nicht rechtzeitig erkannt haben, so Canalys, etablierte PC- und Laptop-Fabrikanten wie Lenovo, Toshiba, Fujitsu-Siemens und Sony.

Für die meisten Netbook-Käufer ergänzen die portablen Geräte vorhandene Desktop-PCs oder Notebooks. Die Marktforscher sehen zunehmend schwindende Grenzen zwischen mobilen Geräten wie Netbooks, Notebooks, Smartbooks und Smartphones. Weiteren Aufschwung erwarten sie für den Netbook-Markt durch die Freigabe von Microsofts Windows 7, das am 22. Oktober in den Handel kommt. Bislang findet sich auf den Mini-Notebooks häufig Windows XP; einige Hersteller liefern die Geräte jedoch stattdessen auch mit einer der inzwischen zahlreichen speziell angepassten Linux-Distributionen für Netbooks. (akl)