Umsätze im deutschen PC-Geschäft weiter auf Talfahrt

Mobile Rechner erfreuen sich zwar weiterhin wachsender Nachfrage, insgesamt gehen die PC-Verkäufe jedoch zurück. In Deutschland registrierte Gartner im abgelaufenen Quartal einen Umsatzeinbruch von 25 Prozent.

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Die Verkaufszahlen von Rechnern sind in Deutschland im zweiten Quartal 2009 um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen – in Westeuropa sogar um 3,3 Prozent. "Ohne die Mini-Notebooks wäre der Markt um mehr als 15 Prozent geschrumpft, aber die neuen Vertriebskanäle und Preise dieser PCs haben das verhindert", bringt Gartner-Analyst Ranjit Atwal die Lage im Computermarkt auf den Punkt.

Während gewerbliche Kunden kaum in den Kauf neuer Systeme investieren, geben sich private Konsumenten weniger zurückhaltend – suchen aber gezielt nach günstigen mobilen Rechnern. Die besonders kompakten und beliebten Netbooks machen daher inzwischen auch schon ein Viertel aller an Privatkunden verkauften Rechner aus, während mobile PCs insgesamt knapp 60 Prozent der Computerverkäufe ausmachen. Mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung der Hersteller. Allein in Deutschland registrierte Gartner im zweiten Quartal des laufenden Jahres einen Rückgang der Erlöse um gut 25 Prozent.

Der Absatz von PCs für den gewerblichen Einsatz ging hierzulande um mehr als 18 Prozent zurück. Dem gegenüber steht ein Zuwachs um 17 Prozent auf der Seite der Privatkunden, die maßgeblich zu einer 7-prozentigen Steigerung der Verkäufe mobiler Rechner beigetragen haben. Die abgesetzten Stückzahlen von Desktop-PCs hingegen gingen im Jahresvergleich um 15 Prozent zurück.

Vom Boom der Netbooks konnte in Deutschland vor allem Acer profitieren und seine Spitzenstellung im Markt weiter festigen. Laut Gartner wurden von April bis Juni hierzulande rund 289.000 Netbooks verkauft – knapp die Hälfte davon stammen von Acer. Auch Samsung und Asus profitierten von der Fokussierung auf das neue Rechnersegment. Alle drei Hersteller zusammen decken gut 80 Prozent des Netbook-Marktes in Deutschland ab, erklärte Gartner-Analystin Meike Escherich.

Während die weltweite Nummer eins im PC-Geschäft, Hewlett-Packard, hierzulande ebenfalls ein Absatzplus verzeichnen konnte, mussten Dell und Fujitsu Technology Solutions weiter Federn lassen – deren Absatzzahlen gingen deutlich zweistellig zurück. Nach Einschätzung von Escherich leide Fujitsu unter den Problemen durch die Umstrukturierung nach dem Ausstieg von Siemens, während Dell noch immer nicht die angestrebte starke Stellung im Consumer-Markt erreicht habe und daher von der Investitionszurückhaltung der gewerblichen Kundschaft belastet werde.

Top-5-PC-Hersteller Deutschland, Q2-2009 (Stückzahlen in Tausend)
Firma Stück
Q2-2009
Marktanteile
Q2-2009
Stück
Q2-2008
Marktanteile
Q2-2008
Veränderung
Q2-2008 zu Q2-2009
Acer 413 17,8 % 298 12,5 % 38,6 %
Hewlett-Packard 306 13,2 % 277 11,6 % 10,3 %
Dell 209 9,0 % 274 11,5 % –23,7 %
Fujitsu TS 193 8,3 % 279 11,7 % –31,1 %
Asus 180 7,8 % 150 6,3 % 20,1 %
Andere 1025 44,0 % 1111 46,5 % –7,7 %
Gesamtmarkt 2325 100,0 % 2389 100,0 % –2,7 %
Quelle: Gartner 2009

Siehe hierzu auch:

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