Studie: Nur jeder zehnte Westeuropäer würde für Handy-TV zahlen

Während sich in Mittel- und Südamerika 32 Prozent der Mobiltelefon-Nutzer für Handy-TV interessieren, sind es in Nordamerika nur sieben Prozent, lautet ein Ergebnis der aktuellen "Mobinet-Studie" von A.T. Kearney und Cambridge Business School.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Nur etwa jeder zehnte deutsche Handy-Nutzer (11 Prozent) würde mobile Fernsehangebote nutzen. Die Deutschen und andere Westeuropäer liegen damit in ihrer Bereitschaft, für solche Zusatzdienste zu zahlen, weit hinter anderen Nationen zurück, teilt die Managementberatung A.T. Kearney in Düsseldorf mit. Das gehe aus der weltweiten "Mobinet-Studie" hervor, die von dem Beratungsunternehmen und der britischen Cambridge Business School ins Leben gerufen wurde, meldet dpa. Demnach interessieren sich in Mittel- und Südamerika 32 Prozent der Mobiltelefon-Nutzer für Handy-TV. In Asien, Russland und Osteuropa sind es immerhin 25 Prozent. In Nordamerika dagegen ist die Bereitschaft, für Fernsehen auf dem Handy zu zahlen, sogar noch niedriger als in Europa: Nur sieben Prozent der Kanadier und US-Amerikaner würden der Studie zufolge solche Dienste nutzen.

Für die "Mobinet-Studie" wurden mehr als 4000 Handy-Nutzer in 21 Ländern befragt. Für den Empfang von TV-Programmen über das Mobiltelefon kommen mehrere, untereinander nicht kompatible Standards in Betracht, die derzeit in Pilotprojekten getestet werden. Während Handy-Marktführer Nokia auf DVB-H setzt und kürzlich das erste Handy mit serienmäßigem DVB-H-Empfänger ankündigte, scheint sich zumindest in Deutschland der Standard DMB für die ersten größeren Handy-TV-Projekte zu etablieren, die derzeit weltweit ausgeschrieben werden und zur Fußball-WM 2006 an den Start gehen sollen. Weil für DVB-H geeignete Frequenzen derzeit durch andere Dienste belegt sind, könnte DMB die Funktion eines Marktöffners für DVB-H einnehmen. (ssu)