Studie: Produktivität durch ChatGPT und Co. wird rasant ansteigen

Eine Studie des McKinsey Global Institute sagt Produktivitätssteigerungen durch den Einsatz generativer KIs voraus. Das wirtschaftliche Potenzial sei sehr hoch.

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(Bild: CHUAN CHUAN/Shutterstock.com)

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Die Unternehmensberatung McKinsey sieht ein Milliardenpotenzial in generativen Künstlichen Intelligenzen (KI) wie etwa die Chatbots ChatGPT und Bard sowie Bildgeneratoren wie Stable Diffusion. Das geht aus einer Studie des McKinsey Global Institutes (MGI) von Mittwoch hervor, die der dpa vorlag und die das wirtschaftliche Potenzial dieser KIs beleuchtet. Demnach könnten diese weltweit für ein spürbares Produktivitätswachstum sorgen und die Wirtschaftsleistung in vielen Branchen steigern.

Die Studienautoren des MGI sehen einen jährlichen Produktivitätszuwachs durch generative KIs von umgerechnet 2,4 bis 4,1 Billionen Euro. Der Produktivitätszuwachs käme dadurch zustande, dass Inhalte wie Texte, Bilder und Videos automatisiert erstellt würden. Im Vergleich zu bisherigen Berechnungen gehen die Autoren von einer Steigerung zwischen 10 und 40 Prozent aus. Diese könnten sogar noch höher ausfallen, wenn die generativen KIs direkt in Software integriert werden würde. Dadurch stünde mehr Arbeitszeit zur Verfügung, die für andere Aufgaben genutzt werden könne.

Das Produktivitätswachstum mache sich vor allem im Kundenservice, Marketing, Vertrieb, in der Softwareentwicklung, Forschung und Entwicklung bemerkbar. Hier helfen die generativen KIs dabei, den Umgang mit Kunden zu vereinfachen. Außerdem können mit ihnen Inhalte erstellt und sie für die Programmierung eingesetzt werden.

Große Änderungen seien vor allem in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Medien und Biowissenschaften zu erwarten, heißt es von der dpa. Die Nutzung generativer KI im Bankenbereich etwa, habe ein Potenzial zwischen 185 Milliarden Euro bis 315 Milliarden Euro zusätzlich. Im Einzelhandel liege das Potenzial zwischen 370 Milliarden Euro und 610 Milliarden Euro.

Die Arbeitswelt werde sich durch den Einsatz generativer KIs stark verändern, heißt es in der Studie. Die Technik werde Arbeiten automatisieren und "Menschen von manuellen Routinearbeiten" entlasten. Dadurch gebe es mehr Freiräume für Kreativität und Innovationen. Dies betreffe vor allem Bereiche, in denen hoch qualifizierte und hoch bezahlte Menschen tätig seien.

Auch Lehrkräfte seien von den Änderungen betroffen. Hier seien die Veränderungen am größten, weil das Automatisierungspotenzial hoch sei. Die generativen KIs können hier etwa Arbeitsaufgaben entwickeln, die dann von den Lehrkräften umgesetzt werden. Hierdurch würden sie Zeit einsparen, die sie für andere Tätigkeiten wie etwa Diskussionen mit Schülern oder in der Schülerbetreuung nutzen können.

Zusätzliches Potenzial sieht die Studie bei IT-Berufen und kreativen Berufen. Manche Bereiche seien jedoch nicht betroffen. Besonders in solchen, in denen körperlich gearbeitet wird, mache sich generative KI kaum bemerkbar.

(olb)