Studie: Surfer, hütet euch vor Online-Shops!

US-amerikanische E-Commerce-Anbieter scheren sich nach einer neuen Studie immer weniger um die Privatsphäre ihrer Kunden.

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Von
  • Holger Bleich

US-amerikanische E-Commerce-Anbieter scheren sich immer weniger um die Privatsphäre ihrer Kundschaft. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Surfer Beware" (Surfer, seid auf der Hut!) des Electronic Privacy Information Center (EPIC), die die 100 meistbesuchten amerikanischen Shopping-Sites unter die Lupe nimmt. Keines der untersuchten Angebote würde allen Ansprüchen an fairen Handel gerecht, so EPIC-Chef Marc Rotenberg. Der Schutz der Privatsphäre sei oft nicht gewährleistet; die Privacy-Policies, nach denen die Anbieter handeln, wären häufig nicht komplett und verwirrend formuliert. Bei 18 der 100 Web-Sites fehlten sie gänzlich. Zur Kunden-Identifizierung benutzten 86 Anbieter Cookies; auf 35 Sites wurde zielgruppenorientiert mittels zuvor gewonnener Benutzerprofile geworben.

EPIC führte die Untersuchung zum dritten Mal durch. "Wir glauben, dass die Konsumenten heute einem höheren Risiko ausgesetzt sind als noch 1997. Die Anbieter versuchen intensiver, Kundenprofile zu gewinnen. Ihre Marketing-Maßnahmen werden immer aufdringlicher." Nach Meinung von Rotenberg liegt der wesentliche Grund dafür in der Laissez-Faire-Politik der US-Regierung. Er plädiert für neue Gesetze, mit denen die Anbieter zur Einhaltung von Privacy-Standards gezwungen werden sollen. (hob)