Studie warnt vor Gesundheitsrisiken durch Mobilfunk

Laut einer Mobilfunkstudie kann die Handynutzung zu einem erhöhten Krebsrisiko, Störungen des Immunsystems und Erbgutschäden führen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 192 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Klaus Peeck

Mobilfunkstrahlung kann Krebserkrankungen fördern, das Immunsystem schwächen, bestimmte Hirnleistungen stören und das Erbgut schädigen. Das sind die Ergebnisse einer von der Telekom-Tochter T-Mobil in Auftrag gegebenen Studie des Ecolog-Instituts in Hannover. Die Untersuchung nimmt im Wesentlichen eine Sichtung und Bewertung der bisher zum Thema veröffentlichten Primärliteratur vor.

Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse empfiehlt das Institut eine drastische Senkung der Grenzwerte für die Strahlenbelastung durch Mobilfunkanlagen von derzeit 2 bis 9 Watt auf 0,01 Watt pro Quadratmeter, insbesondere in der Nähe von Wohnungen, Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern. Ein besonderes Problem sei die Mobilfunknutzung durch Kinder und Jugendliche, da deren Organismus sich noch in der Entwicklung befinde und auf Strahlenschäden besonders empfindlich reagiere, während diese Gruppe aber teilweise zu den besonders intensiven Nutzern der Mobiltelefonie gehöre. Deshalb sollten Heranwachsende zudem nicht direkt für die Mobilfunknutzung umworben und stattdessen zur Nutzung von Headsets angehalten werden, um die Strahlenbelastung zu reduzieren.

Die Studie des Ecolog-Instituts stammt bereits vom Mai 2000. Nach Vereinbarung mit dem Auftraggeber T-Mobil sei die Veröffentlichung erst nach einer Diskussion "mit einem von der T-Mobil zu benennenden wissenschaftlichen Gremium" vorgesehen gewesen. Da aber seit der Übergabe der Studie an die Telekom-Tochter Monate vergangen und noch immer keine Diskussion zu Stande gekommen sei, habe sich das Institut entschlossen, die erhobenen Daten jetzt zu veröffentlichen, ohne die wissenschaftlichen Diskussionsrunden abzuwarten.

Eine andere Zusammenfassung der derzeit noch uneinheitlichen wissenschaftlichen Bewertung zum Thema findet sich auch in diesem früheren c't-Artikel. (klp)