Stundenlohn 4 Mark, 83 Pfennige

Schwarze Schafe nagen weiter am Image der Expo.

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Von
  • Frank Möcke

Stundenlöhne unter 5 Mark bei einer 60-Stunden-Arbeitswoche für einige Expo-Beschäftigte beklagt Hartmut Meine, Bezirkssekretär der IG Metall Hannover. Die IG Metall, traditionell in Hannover in diesem Bereich präsent, müht sich, diese Grauzone auszuleuchten. Es gehe dabei weder um die etwa 600 Beschäftigten, die von Seiten der Messe AG tätig seien, noch um die insgesamt etwa 5000 Personen, die in Diensten der Zeitarbeitsfirmen Addecco und Randstad stünden, erklärte Meine. Für diesen Kreis sind Tarifverträge abgeschlossen worden, die bei einer 35-Stunden-Woche Entgelte zwischen 14,50 und 26 Mark pro Stunde vorsehen.

Ins Visier der Gewerkschaft sind vor allem die kanadische Firma Everest LP und die Expo-Resto GmbH geraten. Expo-Resto soll etwa 200 – meist des Deutschen unkundige – rumänische Staatsbürger veranlasst haben, Änderungsverträge und Schuldscheine zu unterschreiben, um so Lohnkürzungen durchzusetzen; Everest soll kanadische Studenten und ungarische Arbeitnehmer für ein Monatssalär von 1100 Mark bei einer 60-Stunden-Woche beschäftigen.

Darüber hinaus, sagte Meine weiter, gehe man dem dringenden Verdacht nach, dass in einzelnen Pavillons Kellner als Scheinselbständige beschäftigt werden. Sie sollen lediglich Honorarverträge erhalten haben und stehen damit ohne jeden sozialversicherungsrechtlichen Rückhalt da. Zum Thema auch der Artikel "Unzumutbare Arbeitsbedingungen auf der EXPO" in Telepolis. (fm)