SuSE sieht keine Bedrohung durch SCO-Klagen

SuSE sieht auf Grund eines gemeinsamen Entwicklungsabkommens keine Auswirkungen möglicher rechtliche Schritte von SCO wegen geistigem Eigentum an Unix-Techniken.

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Von
  • Oliver Lau

Die SCO Group -- früher Caldera -- verklagte den IT-Konzern IBM auf eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz, weil IBM im Rahmen seiner Linux-Initiative geistiges Eigentum von SCO gestohlen haben soll. Auch gegen die Linux-Distributoren SuSE und RedHat wollte man bei SCO vorgehen.

Kurz nachdem IBM die von SCO erhobenen Vorwürfe wegen angeblicher Verletzung der Rechte an Unix-Technik zurückgewiesen hatte, meldet man sich nun nach Berichten in US-Medien bei SuSE zu Wort. Joseph Eckert von SuSE erklärte, man habe mit SCO schließlich vereinbart, zukünftig gemeinschaftlich zu entwickeln. Diese Vereinbarung schließe auch die Möglichkeit des Cross-Licensings ein. Die SuSE-Rechtsanwälte seien sich damit sicher, dass mögliche rechtliche Schritte von SCO fruchtlos bleiben würden. Eine Stellungnahme von SuSE in Deutschland steht noch aus.

Bei SCO glaubt man belegen zu können, dass Teile des Source-Codes des eigenen Unix-Systems in das frei erhältliche Linux kopiert wurden. Rechtsexperten sind sich einig, dass dieser Sachverhalt, so er denn gerichtlich bestätigt würde, zu großen Problemen für alle Unternehmen führen kann, die Linux-Distributionen verkaufen. Aber genau dieser Beweis dürfte schwierig zu führen sein. Unix wurde überwiegend in Programmiersprache C programmiert, sagt Jonathan Eurice, Analyst beim IT-Beratungshaus Illuminata, und in dieser Sprache gebe es zahlreiche Standardtechniken, die immer wieder zu identisch aussehendem Code führten. Bei SCO müsse man schon im Detail beweisen können, dass bestimmte Codeabschnitte eben nicht aufgrund idiomatischer Eigenheiten entstanden sind, sondern gezielt kopiert wurden, und zwar nicht nur vereinzelt, sondern in erheblichem Umfang.

Bei Red Hat sieht man den Anschuldigungen von SCO ebenfalls gelassen entgegen. Man sei sich keiner Schuld bewusst. Für SuSE ist die Geschichte aber längst nicht ausgestanden, auch wenn SCO-Chef Darl McBride zurzeit noch von Klagen gegen SuSE wie der gegen IBM absehen möchte: 15 ehemalige SCO-Programmierer gingen zu SuSE, als die beiden Firmen zusammen mit Conectiva und Turbolinux das United-Linux-Konsortium gründeten. (ola)