Substack-Alternative Ghost jetzt auch ans Fediverse angebunden
Vor fast einem Jahr hat der Chef der Blogging-Software Ghost angekĂĽndigt, dass sie ins Fediverse kommen soll. Jetzt kann man das in einem Betatest ausprobieren.
Auch bekannte Internetportale laufen auf Ghost
(Bild: Ghost)
Die Substack-Alternative Ghost ermöglicht es Nutzern und Nutzerinnen nun, ihre Seiten direkt mit dem sogenannten Fediverse zu verbinden. Im Rahmen des Betatests können Seiten, für die ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen wurde, dann direkt mit Mastodon & Co. interagieren. Das heißt, dass etwa Blogeinträge direkt in der Timeline des Kurznachrichtendiensts auftauchen können, darunter abgegebene Kommentare wiederum landen in einer Art Posteingang. Außerdem können die Seiten dann auch anderen auf Ghost vorgehaltenen Blogs oder Nachrichtenangeboten folgen und deren Inhalte direkt in dieser Inbox lesen. Sogar Kurznachrichten soll man jetzt direkt aus Ghost absetzen können.
Ă–ffentlicher Betatest
In der Admin-Oberfläche können Seitenverantwortliche die Funktion nun aktivieren und damit auch am öffentlichen Betatest teilnehmen. Ist der Haken bei "Social web (beta)" gesetzt, lässt sich die Seite nach einem vorgegebenen Muster aus Mastodon & Co. finden. Das setzt sich aus dem Handle "@index" – das zu einem späteren Zeitpunkt auch geändert werden können soll – und der Domain zusammen. Im Fall des Onlinemagazins 404 Media lässt sich das bereits begutachten, das hat schon Beiträge vom Account @index@www.404media.co abgesetzt. Die Profilseite wird dabei direkt mit den Angaben der Seite auf Ghost befüllt.
Große Änderungen gibt es für die Betreiber und Betreiberinnen der Blogs dann hinter den Kulissen. Laut Ghost gibt es unter anderem eine zweigeteilte Inbox. In einem Bereich werden lange Inhalte von Accounts zusammengetragen, denen man folgt. Dabei kann es sich um Blogeinträge – beispielsweise auch von WordPress – handeln oder eben Artikel von Seiten bei Ghost. In der anderen gibt es dagegen eher eine Timeline, wie man sie von etwa von Mastodon gewohnt ist. Dort stehen die Kurznachrichten von Accounts, denen man folgt. Hier kann man auch selbst kurze Nachrichten absetzen. Daneben gibt es außerdem einen Bereich mit Benachrichtigungen, wo man darüber informiert wird, wie mit den eigenen Inhalten interagiert wird.
Ghost gibt es bereits seit 2013, das Unternehmen vereinfacht das Online-Publishing für freie Autoren und Autorinnen, aber auch ganze Publikationen. Damit konkurriert der Dienst unter anderem mit Substack, um den Newsletter-Dienst gab es aber einige Diskussionen. Auf Ghost werden inzwischen zum Beispiel die IT-Meldungen von Platformer veröffentlicht, auch The Atlantic läuft auf Ghost. Als Fediverse wird ein Netzwerk aus voneinander unabhängigen Plattformen bezeichnet, die über ActivityPub verbunden sind. Das sind vor allem Mastodon, erste Verknüpfungen gibt es aber auch zu Threads und Bluesky. Angebunden sind außerdem Flipboard und WordPress. Tumblr soll bald folgen.
(mho)