Suche nach außerirdischem Leben: Auch aus dem Misserfolg können wir lernen

Bislang wurden keine Hinweise gefunden, dass auf anderen Planeten Leben existiert. Wenn sich das mit besseren Instrumenten nicht ändert, ist das auch lehrreich.

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Generiertes Satellitenbild der Erde, mit teilen in der Nacht

Bislang kennen wir nur einen bewohnten Planeten, zu wenig für Aussagen über die Verbreitung insgesamt.

(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)

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Die Suche nach außerirdischem Leben gehört derzeit zu den wichtigsten Projekten der Astronomie, aber von einem Fund sind wir womöglich noch weit entfernt. Aber selbst aus der vergeblichen Suche können quantitative Angaben über die Verbreitung außerirdischer Lebensformen geschlussfolgert werden. Das meint zumindest ein Forschungsteam der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Sollte es beispielsweise gelingen, bei 40 bis 80 Exoplaneten "perfekt" nachzuweisen, dass dort kein Leben existiert, hieße das, dass weniger als 10 bis 20 Prozent der ähnlichen Welten Leben beherbergen. Das hieße immer noch, dass es allein in der Milchstraße auf mindestens 10 Milliarden Exoplaneten Lebewesen geben könnte.

Geleitet wurde die Forschung von dem Physiker Daniel Angerhausen. Herausfinden wollten er und sein Team, wie viele Exoplaneten man mindestens genau erforschen muss, "um aussagekräftige Antworten über die Häufigkeit potenziell bewohnter Welten zu erhalten". Das nun ermittelte Ergebnis habe aber einen entscheidenden Haken, gesteht Angerhausen ein. So müsse man wirklich sicher ausschließen können, dass auf einem Exoplaneten Leben existiert, um daraus derart weitreichende Schlüsse zu ziehen. Dabei bleibe doch jede Beobachtung mit Unsicherheit behaftet. Deshalb plädiert er auch dafür, nicht zu viel Vertrauen in ein eventuelles Ergebnis zu haben, sondern daran zu arbeiten, die richtigen Fragen zu formulieren.

So plädiert die Gruppe dafür, spezifische und messbare Fragen zu stellen, wie "Welcher Anteil der Gesteinsplaneten in der bewohnbaren Zone eines Sonnensystems zeigt deutliche Anzeichen von Wasserdampf, Sauerstoff und Methan?". Die könne man klar beantworten, anders als "Wie viele Planeten haben Leben?". Nur so könne man auch aus den anhaltend ergebnislosen Suchen nach Spuren außerirdischen Lebens verwertbare Erkenntnisse ziehen. Genug Daten dafür soll etwa die ESA-Mission LIFE sammeln. Gleichzeitig gesteht das Team aber ein, "ein einziger positiver Nachweis würde alles verändern". Vorgestellt wird die Studie jetzt in der Fachzeitschrift The Astronomical Journal.

(mho)