Suchmaschine DuckDuckGo zeigt Routen für Fußgänger und Autofahrer an

Die auf Privatsphäre bedachte Suchmaschine benutzt schon lange Apple Maps und kann nun auch Routen vorschlagen. Zunächst aber nur für Fußgänger und Autofahrer.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 51 Kommentare lesen
Suchmaschine DuckDuckGo zeigt Routen für Fußgänger und Autofahrer an

DuckDuckGo kann jetzt Routen vorschlagen.

Lesezeit: 2 Min.

Die besonders auf Wahrung der Privatsphäre bedachte Suchmaschine DuckDuckGo erweitert ihre Einbindung des Kartenmaterials von Apple Maps. Seit neuestem werden Suchergebnisse mit Ortsbezug nicht nur in einem entsprechenden Kartenausschnitt angezeigt, sondern Benutzer haben die Möglichkeit, aus mehreren Routen zum Ziel auszuwählen und sich detaillierte Richtungsanweisungen anzeigen zu lassen.

In dem Blogbeitrag erläutern die DuckDuckGo-Entwickler die neue Funktion und erwähnen, dass die Implementierung von Richtungsangaben ein großer Schritt für ihre Kartenintegration sei. Die in die Suchergebnisse eingebetteten Kartenausschnitte – bereits seit mehreren Jahren verfügbar – beruhen auf Apples MapKit-JS-Framework. Hat der Benutzer ein ortsbezogenes Suchergebnis samt Kartenansicht vor sich, gibt es nun einen zusätzlichen Button "Wegbeschreibung" ("Directions" in der englischen Version). Darüber zeigt die Suchmaschine mehrere Routen vom eigenen Standort – oder einem anderen Ausgangsort – zum Ziel an; die schnellste ist standardmäßig ausgewählt.

Zusätzlich lassen sich die einzelnen Richtungsanweisungen einblenden. Navigieren lässt sich damit freilich nicht, aber zumindest lassen sich die präsentierten Routen unter iOS über einen Extra-Link in die Apple-Karten-App übertragen. Derzeit sind nur Routen für Autofahrer und Fußgänger verfügbar, öffentliche Verkehrsmittel, Flugverbindungen oder separate Fahrradrouten gibt es nicht.

Neu bei der Suchmaschine DuckDuckGo: Die Kartenansicht kann nun auch Routen (fürs Auto und für Fußgänger) vorschlagen.

(Bild: DuckDuckGo / spreadprivacy.com)

Die Entwickler von DuckDuckGo betonen, dass für die Routenfindung die gleichen strikten Vorgaben für den Schutz der Privatsphäre gelten würden wie für die Suchmaschine auch. Es werden keine persönlichen Daten des Benutzers gesammelt oder geteilt. Standortinformationen, die an die Suchmaschine zwecks Routenfindung übermittelt werden, sollen von anderen Informationen separiert und nach Gebrauch gelöscht werden.

Die unübersehbare Ähnlichkeit der neuen Routenvorschläge mit den Funktionen Google Maps ist kein Zufall: DuckDuckGo sieht sich als direkten Konkurrenten zur dominierenden Suchmaschine am Markt und baut deshalb die Kartenfunktionen seit Längerem systematisch aus. Dazu ging DuckDuckGo Anfang 2019 auch eine Kooperation mit Apple ein, um auf dessen Maps-Angebot zuzugreifen.

Im Unterschied zu Google Maps sollte von Anfang an die Privatsphäre der Benutzer gewahrt bleiben. DuckDuckGo betonte bereits damals, dass keine Nutzer identifiziert und keine IP-Adressen an Apple weitergegeben würden. Kürzlich brachte ein Analyst sogar die Idee ins Spiel, Apple könnte DuckDuckGo übernehmen, um selbst in den Markt der Suchmaschinen einzusteigen und womöglich Google mit einem vergleichbaren, jedoch datenschutzfreundlichen Angebot anzugreifen.

(tiw)