Suchmaschine: Google-Alternative Neeva macht Anfang Juni dicht

Für die Suchmaschine Neeva war es nicht einmal am schwierigsten, Menschen zu finden, die dafür bezahlen. Es seien insgesamt einfach zu wenige gewechselt.

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(Bild: Karramba Production/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die werbefreie Google-Alternative Neeva wird geschlossen. Das teilten die beiden Gründer der Suchmaschine in einem Blogeintrag mit und begründeten den Schritt unter anderem mit der Wirtschaftslage. Es gebe keinen Weg mehr hin zu einem nachhaltigen Geschäft, schreiben Sridhar Ramaswamy und Vivek Raghunathan. Man habe aber auch bemerkt, dass es nicht nur schwierig sei, eine Suchmaschine zu bauen. Es sei noch einmal eine ganz andere Sache, Menschen von der Notwendigkeit zu überzeugen, zu einer besseren Alternative zu wechseln. Das sei letztlich sogar noch schwieriger gewesen, als bezahlende Kunden zu finden, schreiben die beiden. Die möchten die entwickelte KI-Technik nun an Unternehmen vermarkten.

Man habe wirklich geglaubt, dass es genügend Raum für ein Suchmaschinenmodell gibt, das bei der Internetsuche die Nutzenden an erste Stelle stellt und ihnen eine werbefreie Technik anbietet. Mit einem Team von gerade einmal 50 Leuten habe man große Hürden gemeistert und außerdem schon vor einem Jahr das Potenzial von KI-Textgeneratoren erkannt. Bei Neeva sei man stolz, die erste Suchmaschine gebaut zu haben, die für eine Mehrzahl der Suchanfragen KI-Antworten mit Quellenangaben ausgegeben habe.

Auch das habe aber nicht gereicht, es sind einfach zu wenige Menschen von Google und den anderen Suchmaschinen zu Neeva gewechselt. Als unnötig schwierig habe sich das Wechseln der Standardsuchmaschine herausgestellt. Eine Herausforderung sei es aber auch gewesen, Menschen den Unterschied zwischen einer Suchmaschine und einem Browser zu erklären. Auch deshalb sei am 2. Juni Schluss, bezahlte Abos sollen anteilig zurückgezahlt werden.

Ramaswamy und Raghunathan hatten beide in hochrangigen Positionen in Googles beziehungsweise Youtubes Werbeabteilung gearbeitet. Die Idee zu Neeva hatten sie demnach "beim gemeinsamen Kaffeetrinken und Wandern". Sie waren unzufrieden mit der großen Menge an Werbeanzeigen sowie bezahlten Links auf Google. Neeva sollte ganz auf Werbung verzichten und stattdessen als Freemium-Angebot über bezahlte Abos finanziert werden. Um alle Funktionen nutzen zu können, bedurfte es eines Kontos, das in der Basis-Version kostenlos war. Für den Rest war ein Abo nötig. Erst Anfang Oktober war das deutschsprachige Angebot von Neeva hinzugekommen.

(mho)