Größtes "Megacluster" der Welt: Südkorea pumpt 427 Milliarden Euro in Halbleiter

Südlich von Seoul soll das größte Chipfertigungs-Cluster der Welt entstehen. Samsung und SK Hynix sind ganz vorn mit dabei.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 94 Kommentare lesen
Silizium-Wafer in der Produktion

(Bild: Superstar / Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Südkorea konkretisiert seine Pläne für einen "Halbleiter-Megacluster" südlich-östlich von Seoul. Bis zum Jahr 2047 soll für umgerechnet Hunderte Milliarden Euro eine Kette von Chipfabriken (Fabs) unter anderem in Gyeonggi-do, Icheon, Yongin, Anseong und Pyeongtaek entstehen. Der Komplex soll die weltweit größte Chipfertigungs-Kapazität erzielen.

622 Billionen Won sollen bis 2047 in das Vorhaben fließen, umgerechnet 427,45 Milliarden Euro beziehungsweise 465,2 Milliarden US-Dollar. Bisher galt die Planung bis zum Jahr 2042. Den aktualisierten Plan gab der südkoreanische Präsident Yoon SuK Yeol im Rahmen einer Ministersitzung bekannt. Der Livestream ist über Youtube aufrufbar – die automatisiert übersetzten Untertitel erscheinen brauchbar. Unter anderem die Nachrichtenagentur Business Korea berichtet auf Englisch.

Das meiste Geld investieren grundsätzlich die beiden Halbleiterriesen Samsung Device Solutions (Samsungs Sparte für Speicher und Chipauftragsfertigung) und SK Hynix. Samsung stockt die Planung für seine Komplexerweiterung auf 500 Billionen Won (343,5 Milliarden Euro) auf. Im März 2023 waren es noch 300 Billionen (206 Milliarden Euro), zuzüglich kleinerer Projekte. Der Komplex soll dann aus sechs riesigen Fabs bestehen. Mittlerweile wurde Yongin als Teil der Gyeonggi-Provinz als Bauort auserkoren.

Zusätzlich erweitert Samsung seinen Pyeongtaek-Komplex für 120 Billionen Won (82,4 Milliarden Euro). In die Erweiterung einer Forschungsanlage in Gyeonggi sollen 20 Billionen Won (13,7 Milliarden Euro) fließen.

SK Hynix baut in Yongin einen Fab-Komplex für 122 Billionen Won (83,8 Milliarden Euro). Unterm Strich soll sich das Megacluster im Jahr 2047 aus 32 Halbleiterwerken und fünf Forschungsanlagen zusammensetzen, einschließlich kleinerer Fabs. Aktuell stehen dort 19 Halbleiterwerke und zwei Forschungsanlagen.

Für Firmen springen dadurch lukrative Steuergutschriften heraus. Große Halbleiterunternehmen wie Samsung und SK Hynix bekommen 25-prozentige Gutschriften, kleinere erhalten 15 Prozent. Außerdem verspricht die Regierung einen raschen Ausbau der Strom- und Wasserleitungen sowie schnelle Genehmigungen für die Neubauten.

Die südkoreanische Regierung veranschlagt für das Projekt eine Fläche von 21 Millionen Quadratmetern beziehungsweise 2100 Hektar. Insgesamt sollen 3,46 Millionen Jobs entstehen.

Die erste Welle an neuen Halbleiterwerken geht voraussichtlich 2030 an den Start. Schon da soll das "Megacluster" rund 7,7 Millionen Wafer pro Monat produzieren. Jeder Einzelne enthält Hunderte bis Tausende Chips.

(mma)