Südkoreanische Kartellwächter bestrafen Intel

Umgerechnet 16 Millionen Euro muss der Prozessorhersteller dafür bezahlen, Samsung und Trigem wettbewerbswidrig Rabatte eingeräumt zu haben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die südkoreanischen Kartellwächter der Korea Fair Trade Commission (KFTC) erlegen Intel wegen Verstoßes gegen Wettbewerbsbestimmungen eine Strafe von 26 Milliarden Won (16 Millionen Euro) auf. Das geht aus einer Mitteilung der Behörde hervor. Intel habe Samsung und Trigem Computer Inc. in den Jahren 2002 bis 2005 Rabatte eingeräumt, die gegen den gesunden Wettbewerb verstießen.

Intel will laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg möglicherweise Einspruch einlegen und sich damit an ein ordentliches Gericht wenden. Ein Intel-Sprecher zeigte sich demnach davon überzeugt, Intel habe keine koreanischen Gesetze übertreten. Laut Wall Street Journal meint Intel, das Agieren mit Preisen sei eines der wichtigsten und legitimen Mittel in der Konkurrenz mit anderen Unternehmen.

Die KFTC hatte seit Sommer 2005 gegen Intel ermittelt. Beschwerdeführer war hier wie auch in den USA und in Europa Intel-Konkurrent AMD. Die Financial Times Deutschland schrieb Ende Mai, die EU-Kommission werde Intel demnächst bestrafen, der Prozessorhersteller könne mit einer Geldbuße von bis zu 2,6 Milliarden Euro rechnen, doch die Kommission dementierte postwendend. Ermittlungen europäischer Kartellwächter sind anders als in den USA mehr von den Gedanken getragen, missbräuchliches Marktverhalten zum Schutz der Konkurrenz zu bestrafen, wird Professor Mark Williams von der polytechnischen Universität Hongkong von Bloomberg zitiert. (anw)