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Sugru und Play-Doh als 3D-Printer-Rohstoff

Ben Schwan

Ein Drucker der kleinen Firma Hyrel kann neben festem Kunststoff auch verschiedene Plastilinmaterialien verwenden, um Objekte herzustellen.

Dank eines speziellen Extruders [1] soll ein neuartiger 3D-Drucker auch mit weichen Ausgangsmaterialien umgehen können, berichtet [2] Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Der Hyrel 3D [3] stammt von der kleinen Firma Hyrel des Tüftlers Daniel Hutchison und wird in fünf Varianten zum Preis von rund 2000 bis 3100 US-Dollar angeboten.

Mit dem sogenannten Emulsifiable Extruder EMO-25, der sich einstecken lässt, ist es möglich, statt hartem Kunststoff auch Knetmasse als Ausgangsmaterial zu verwenden. Der EMO-25 kann mit lufttrocknendem Ton, Plastilinarten wie Play-Doh oder dem Hightech-Silikonmaterial Sugru arbeiten, das in 24 Stunden aushärtet.

Nützlich ist der Hyrel 3D mit seiner Spezialdüse beispielsweise für Trickfilmer, die Figuren für Stop-Motion-Animationen erzeugen wollen und dafür große Stückzahlen brauchen. Weitere mögliche Anwendungsbereiche sind 3D-Modelle, die gummiartige Elemente oder Dichtungen benötigen, die sich mit schnell aushärtendem Kunststoff wie ABS nicht drucken lassen.

Je nach Preis verfügt der 3D-Printer über bis zu zwei Extruder-Köpfe, so dass sich hartes und weiches Material im Wechsel drucken lässt. Das Konzept von Hutchison hat auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter immerhin 150.000 Dollar eingeworben. Aktuell läuft die Vorbestellungsphase, geliefert wird ab Winter.

Die verschiedenen Modellvarianten drucken standardmäßig mit Polylactiden (PLA) oder ABS und enthalten auf Wunsch eine Hot-Bed-Plattform und einen integrierten Embedded-Rechner samt Display. Die bedruckbare Fläche beträgt 20 mal 20 mal 20 Zentimeter. Das System soll zudem mit mehreren Köpfen auch mehrere Objekte gleichzeitig ausdrucken [4] können, wie Hutchison in einem Video demonstriert. Das soll bei (Nach-)Kauf der passenden Köpfe mit allen Modellvarianten des Hyrel 3D funktionieren.

Siehe dazu auch in Technology Review online:

(bsc [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1918973

Links in diesem Artikel:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Extruder
[2] https://www.heise.de/hintergrund/3D-Drucker-nutzt-Knetmasse-1916975.html
[3] http://www.hyrel3d.com/
[4] http://www.hyrel3d.com/blog/2013/07/02/simultaneous-3d-prints-cuts-multiple-part-print-time-in-half/
[5] https://www.heise.de/hintergrund/3D-Drucker-nutzt-Knetmasse-1916975.html
[6] mailto:bsc@heise.de