Sumobot Competition: Kleine Kampfroboter im großen Einsatz

Seite 2: Windmühlen?! Zum Angriff!

Inhaltsverzeichnis

Sobald der Countdown heruntergezählt ist und die beiden Kontrahenten aufeinander losgehen dürfen, packt das Publikum, welches hautnah am Geschehen dabei sein kann, das Kampffieber. Jeder Angriff, jede Parade oder Riposte wird bejubelt, es wird mitgelitten, wenn der Bot waghalsig knapp am Abgrund entlang gesteuert wird oder sich beide Kämpfer mit durchdrehenden Rädern quer über die Bühne schieben und ihre Leistung nicht in genügend Vortrieb umsetzen können. Hier steht der Spaß im Vordergrund und auch wenn es ein kurzes Intermezzo wird, weil die Fernbedienung versagt oder ein Lenkfehler des Piloten zur selbstverschuldeten, kampflosen Niederlage beiträgt, die Teams sind ausgelassen, der Gegner wird beglückwünscht und die Gunstzuweisungen des Publikums sind genauso wankelmütig, wie das Spielgeschehen.

Mehr Infos

Die Regeln sind einfach:

  • Maximalgewicht 1500g
  • Wettkampfzeit 5 Minuten
  • Wer zuerst von der Arena in den Graben fällt hat verloren
  • Sich nicht bewegende Roboter werden ausgezählt
  • Nach 5 Minuten unentschiedenem Kampf gewinnt der Bot, der sich am nächsten zum Poller befindet. Gemessen von der am weitesten vom Poller entfernten Gehäuseecke

Als der Klammeraffe das erste Mal die Bühne betritt, offenbart sich seine defensive Strategie: mit der großen Zange soll der Poller in der Mitte umgriffen werden, um sich daran festzuhalten, sodass der Gegner ihn nicht vom Tisch schieben kann. Solange er sich noch bewegt – und sei es nur im Kreis herum – wird er nicht wegen Unbeweglichkeit vom Schiedsrichter angezählt. Eine Strategie, die auch die Rechtsanwälte für IT-Recht mit ihrem umgebauten goldfarbenen Staubsauger-Bot Magig Mike verfolgen: Andocken und aussitzen. Während in der ersten Runde das Publikum angesichts der Poledance-Showanlage noch jubelte, stieg der Unmut beim zweiten Kampf und letztendlich stand am Ende der auf fünf Minuten begrenzten Runde kein Gewinner fest, weil warTHog einfach keinen Angriffspunkt fand. So musste erst einmal nach einem Zollstock gefahndet werden, um auszumessen, welcher Bot näher am mittigen Poller stand – eine gute Chance vor allem für kleine Bots.

Vor dem Finale bekamen am Abend all die Teams noch eine Chance auf einen Preis (zu denen auch ein Jahres-Abo der Make gehörte) und den Titel King Loser im Battle Royal, bei dem die letzten zehn Sumo-Bots gleichzeitig gegeneinander antreten und solange schieben, bis der letzte Rivale gefallen ist.

Jetzt kam endlich die Mechanik im mittigen Poller zum Einsatz und er wurde eingefahren. Bei der Eröffnungsansprache kam noch die Frage auf, warum das denn geht und die Antwort "weil es cool ist" wurde mit skeptischem Gelächter aufgenommen. Hier konnte sich Rakete behaupten und zeigen, was in ihm steckt – vielleicht Dank des Heißklebers, mit dem für extra Grip auf den Laufrollen der Reifen gesorgt wurde.

Zum Publikumsliebling wurde zu vorgerückter Stunde der aus lasergeschnittenem Birkenfurnier gebaute keilförmige rikishi mit seinen Longboard-Rollen gewählt, nachdem sich die Titelverteidiger des Teams GreifVelox mit ihrem komplett neu entwickelten DonQuiBote im Finale gegen ihn durchgesetzt und auf den zweiten Platz verwiesen haben. Nach dem zweiten Sieg in Folge, wird es im nächsten Jahr spannend, ob das Team zum Hattrick ansetzen kann. Für alle, die vorher schon Maschinen gegeneinander kämpfen sehen wollen, sei verraten, dass es auf der Maker Faire Hannover mit den Robot Wars sicherlich wieder heiß hergehen wird oder Sie schauen sich die Videoaufnahmen aus dem Livestream an. (fls)