Sun-Chef verteidigt Kooperation mit Microsoft

In seiner Keynote lud Scott McNealy Red Hat und Microsoft zum Java Community Process ein. Allerdings hatte er auch Kritik für die beiden Unternehmen übrig.

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Suns CEO Scott McNealy hat in seiner Keynote zur Entwicklerkonferenz JavaOne die im April beschlossene Kooperation mit Microsoft verteidigt. "Ich weiß, dass wir einige im April mit der Bekanntgabe der Allianz schockiert haben", sagte McNealy. "Je besser unsere Produkte zusammenarbeiten, desto besser für alle."

Allerdings zeigte sich McNealy nicht ausschließlich auf Harmonie gebürstet. Er sei "empört" über Microsofts Viren-anfällige Software, rüffelte Red Hat für deren Enthaltung beim Java Community Process und IBM dafür, dass das Unternehmen nicht genügend Software der Open-Source-Gemeinde zugänglich mache. An Big Blues Firmenleitung gewandt sagte er: "Hören Sie auf, offene Briefe an den Unterstützer No. 1 der Open-Source-Gemeinde zu schreiben." IBM hatte Sun im Februar aufgefordert, Java zu Open Source zu machen. Eine gemeinsame Arbeit an einem derartigen Projekt hatte Sun abgelehnt. Außerdem kritisierte McNealy die US-amerikanische Gesetzeslage, nach der Aktienoptionen als Kosten verbucht werden dürfen.

Weiter hob der Sun-Chef die Bedeutung der Java-Gemeinde hervor und versicherte, zu ihrem Gedeihen beizutragen. Er lud Red Hat und Microsoft zum Java Community Process ein mit der Begründung, durch die Hilfe dieser beiden Unternehmen sei es möglich, "größere Dinge" auf die Beine zu stellen.

Um die Bedeutung von Java anschaulich zu machen, führte McNealy einige Zahlen auf: Es gebe nun 4 Millionen Java-Entwickler und weltweit 550 Java User Groups. Der Inhalt von über sieben Millionen Websites werde mit Java realisiert, zudem finde sich die Software auf mehr als 650 Millionen Desktops. Als einen neuen, bedeutenden Kunden begrüßte McNealy die Allied Irish Bank, die 7500 Desktops auf Sun Java Desktop System umstellen wolle. (anw)