Sun ernennt Linux- und Solaris-Chef

John Loiacono, bislang im Vorstand von Sun Microsystems für Marketing zuständig, wird Chef einer eigenen Betriebssystem-Abteilung.

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John Loiacono, bislang im Vorstand von Sun Microsystems für Marketing zuständig, wird Chef einer eigenen, neuen Betriebssystem-Abteilung. Angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen beispielsweise mit dem neuen Server der Einstiegsklasse, dem LX50, auch auf Linux-Terrain vorstoßen will, kommt Loiacono damit eine Schlüsselrolle zu. Aber sein eigenes Betriebssystem Solaris will Sun darum nicht vernachlässigen. So hat der Software-Chef wohl die Balance zu halten, gleichzeitig auf dem Open-Source-Sektor vorzustoßen und die Sun-Strategie Open Network Environment (ONE), die der Server-Spezialist gegen Microsofts .NET setzt, voranzubringen.

Derweil wurden mehr Details über den LX50 bekannt, mit dem Sun nach eigener Darstellung den allgemeinen Server-Markt attackieren will. In dem in Racks montierbaren Gehäuse sitzen unter anderem ein oder zwei Pentium-III-Prozessoren mit 1,4 GHz Taktfrequenz, 256 MByte Arbeitsspeicher, die bis zu 6 GByte aufrüstbar sind, ein Level 2 ECC-Cache mit 512 KByte, wahlweise 36 GByte oder 72 GByte Festplattenspeicher und eine Grafikkarte vom Typ ATI Rage XL.

Als Betriebssysteme können Sun Linux 5.0 oder Solaris 8 x86 zum Einsatz kommen. Falls es Sun Linux sein soll, kämen an Software noch unter anderem Open Net Environment (Sun ONE) Application und Development Tools, die Plattform Java 2 Standard Edition (J2SE), der Sun Chili!Soft ASP Web-Server, die Sun Grid Engine und die Datenbank mySQL hinzu. Im Paket mit Solaris sind es beispielsweise J2SE, die Firewall SunScreen, die Sun Grid Engine, mySQL und der Apache Web-Server. Der Einstiegspreis für den LX50 beträgt 3.500 US-Dollar.

Nach den jüngsten Ankündigungen scheint es so, als wolle sich Sun etliche Optionen offenhalten, um bei Software wie Hardware flexibel vorstoßen zu können. Der LX50 könnte beispielsweise als Angriff auf eine Domäne von IBM verstanden werden, wobei Big Blue -- womöglich in weiser Voraussicht -- bereits ein Migrationsprogramm für Wanderer von Solaris zu Linux vorgestellt hat. Sun wird aber wohl auch anderen Größen auf dem IT-Markt auf die Füße treten -- und entsprechend einstecken müssen, nicht zuletzt bei Microsoft. Mit dem Redmonder Riesen konkurriert Sun vor allem im Internet-Sektor. (anw)