Sun präsentiert UltraSPARC-III-Systeme

Mit über einem Jahr Verspätung hat Sun endlich die ersten Server und Workstations mit UltraSPARC-III-CPUs vorgestellt.

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Mit über einem Jahr Verspätung hat Sun Microsystems heute endlich die ersten Systeme mit dem neuen UltraSPARC-III-Prozessor präsentiert: Den Server Sun Fire 280R und die Workstation Sun Blade 100.

Bei beiden handelt es sich um Einstiegssysteme mit maximal zwei CPUs; High-End-Konfigurationen sollen schrittweise in den nächsten zwölf Monaten folgen. Die für das Frühjahr 2001 angekündigte StarCat soll bis zu 105 CPUs aufnehmen können und den bisherigen High-End-Server, die E10000, ablösen. Die ersten Systeme werden mit 600- oder 750-MHz-CPUs ausgestattet, 900-MHz-Systeme sollen folgen. Die Workstation-Systeme Sun Blade mit 600 MHz will Sun ausschließlich über Online-Auktionen versteigern.

Der UltraSPARC III soll die Nachfolge der mittlerweile fast vier Jahre alten UltraSPARC-II-Architektur antreten, die in puncto Leistung schon seit einiger Zeit mit den Konkurrenzprodukten von HP und IBM nicht mehr mithalten konnte. Wie auch beim Vorgänger handelt es sich bei UltraSPARC III um eine 64-Bit-Architektur, die jedoch laut Sun noch mehr auf Skalierbarkeit optimiert ist und Systeme mit mehr als 1000 CPUs ermöglichen soll, die sogar mit unterschiedlichen Frequenzen getaktet sein können.

Der aus 29 Millionen Transistoren bestehende Chip (gefertigt von Texas Instruments im 0,18-µm-Prozess) verfügt über 64 KByte L1-Daten- und 32 KByte L1-Instruktion-Cache. Der bis zu 8 MByte große L2-Cache ist extern und wird über einen eigenen 256bittigen Bus angesteuert. Der Verbrauch der 750-MHz-Version liegt bei 70 Watt.

UltraSparc III soll eine I/O-Bandbreite von bis zu 9,6 GByte/s bieten und mit seinem Visual Instruction Set (VIS) die Netzwerk-, Multimedia- und Java-Performance erhöhen. Die Speicherbandbreite des integrierten SDRAM-Controllers beträgt 2,4 GByte/s. Sun spricht von einem Performancegewinn von über 100 Prozent im Vergleich zur Vorgänger-Architektur, ohne dass man die Applikationen neu übersetzen muss. Konkrete Benchmarkwerte gab Sun allerdings nicht bekannt, vielmehr lässt sich Sun in einer Ultra-Sparc-III-Broschüre nur darüber aus, dass herkömmliche Benchmarks für moderne Server ohnehin nichts taugen, so dass man demnächst mit einem eigenen Benchmark namens Dotmark aufwarten wolle. (ju)