Sun rückt IBM auf die Pelle

Sun arbeite sich im Servermarkt während des letzten Jahres von Platz 4 auf 2 vor. An der Börse bricht der Kurs der Sun-Aktie aber ein.

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Von
  • Herbert Schmid

Nach Umsätzen belegte Sun im dritten Quartal 1999 noch den vierten Platz im Servermarkt. Nach Untersuchungen der Marktforscher von IDC liegt das Unternehmen jetzt auf dem zweiten Platz. Mit 2,8 Mrd. US-Dolar Umsatz zog das Unternehmen an Hewlett-Packard (2,3 Mrd. US-Dollar) vorbei und liegt nun knapp vor Gegner Compaq, der "nur" für 2,7 Milliarden US-Dollar Server verkaufen konnte. IBM hielt trotz leicht rückläufiger Umsätze seinen ersten Platz mit 3,2 Milliarden US-Dollar.

Steigert Sun weiterhin seine Umsätze mit Wachstumsraten von 63 Prozent, überholt der auf Unix-Server spezialisierte Hersteller bereits nächstes Jahr IBM. Der Blaue Riese will seine Spitzenposition unter Anderem durch verstärktes Engagement für Linux sichern. Auch Compaq hofft auf Linux: Die im Mai vorgestellten neuen Alpha-Server sollen nicht nur unter dem firmeneigenen Tru64-Unix laufen, sondern auch das freie Betriebssystem unterstützen.

Der Einsatz für Linux wird verständlich, wenn man die Zuwachsraten betrachtet. Der Markt für Linux-Server wuchs laut IDC mit 178 Prozent weit schneller als der gesamte Servermarkt, der im selben Zeitraum nur nur zwölf Prozent zulegte.

Ob Sun allerdings weiter ein so rasantes Wachstum wie bislang hinlegen kann, bezweifeln einige Analysten: Da der Unix-Spezialist momentan bis zu 3 Prozent Rabatt auf seine Server gibt, gehen die Börsianer davon aus, dass Sun maximal die Erwartungen erfüllen kann. Und das schockiert sie anscheinend, den in den letzten Quartalen übertraf Sun die Erwartungen jedes Mal bei weitem. Nach der Rückstufung der Sun-Aktie durch einige Analysten brach der Kurs des Papiers in den letzten Tagen ein: Am 1. September lag er noch bei 64,66 US-Dollar; seit rund einer Woche fällt der Kurs kontinuierlich und liegt mittlerweile auf dem 52-Wochen-Tief von 31,50 US-Dollar. (hes)