Sun warnt vor Microsofts Kriegskasse

Sun will Bill Gates die Kriegskasse sperren lassen.

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Von
  • Egbert Meyer

Vor dem Richterspruch im Microsoft-Prozess mangelt es Richter Thomas Penfield Jackson nicht an guten Ratschlägen. Eine Urteilsempfehlung stammt aus den Büros von Microsofts neuem Office-Konkurrenten Sun. Der Unix-Spezialist will Bill Gates die Kriegskasse sperren lassen.

Auf seiner Web-Site schlägt Sun dem Gericht vor, Microsoft den Aufkauf kabelgestützter und drahtloser Vertriebswege zu verbieten. Der Konzern von Bill Gates solle neue Technologien lieber selbst entwickeln, statt sie aufzukaufen. "Microsofts uneingeschränkter Geldvorrat, der aus Monopolgewinnen stammt, ist ein Wettbewerbs-Killer." Ferner habe die faire Konkurrenz in der Software-Industrie nur dann Bestand, wenn Redmond gezwungen werde, "die Schnittstellen seiner Monopol-Produkte offen zu legen".

Ganz uneigennützig ist Suns Vorschlag wohl kaum. Das Unternehmen hatte nach dem Aufkauf der Hamburger Star Division erklärt, man wolle eine spezielle Version von StarOffice für jeden beliebigen Client anbieten – vom Internet bis zum internen Firmennetz. Prompt konterte Vizepräsident Steve Ballmer mit dem Plan eigener Office-Dienste im Web, die heute konkretisiert wurden. Das Sun-Management befürchtet seither, dass Bill Gates den geplanten Aufkauf schneller Internetzugänge (siehe auch hier) dazu benutzen will, dem StarPortal das Wasser abzugraben. (em)