Sun will Java-Anwender vor SCO schützen

Es ist aber unklar, wie Sun durch Linux-Abmahnungen von SCO bedrängte Kunden verteidigen will.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Sun will Java-Anwender vor Linux-Abmahnungen durch die Anwälte von SCO schützen. Eine diesbezügliche Äußerung von Suns Vizechef Jonathan Schwartz wirkt jedoch nur auf den ersten Blick wie eine Gegenwehr auf SCOs Lizenzoffensive gegen Linux-Anwender. Eher könnte man die verkündete Strategie für einen Marketing-Gag halten: Zum einen soll nämlich das Schutzversprechen nur für Lizenznehmer der Java 2 Micro Edition gelten, also der Java-Engine für Smart Phones und embedded Devices. Ein dort einsetzbares Linux scheint am wenigsten gefährdet, von SCO beanstandeten Code zu enthalten.

Zum anderen bleibt unklar, wie Sun von SCO bedrängte Kunden verteidigen will. Bislang hüllt sich der Konzern darüber in Schweigen, ob er ein Abkommen mit SCO getroffen hat, seinen Lizenznehmern vielleicht ein alternatives, linux-ähnliches Betriebssystem anbieten will oder im Zweifelsfall nur den Umstieg auf das Sun-eigene System Solaris erleichtern wird.

Immerhin hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren viel Geld investiert -- zum Beispiel in Lizenzen von SCO --, damit es Unix-Code in eigenen Produkten nutzen darf. Kein Wunder, dass der Solaris-Produzent auch Kunden seiner angekündigten eigenen Linux-Distribution Mad Hatter vor SCO schützen will, nicht aber die Käufer seiner Intel-gestützten Server, die zusammen mit Red-Hat-Linux ausgeliefert werden. Auf jeden Fall betreibt Sun seine Marketing-Mühlen durchaus wirksam mit SCOs Kielwasser -- zu Gunsten von Java auf Basis von Embedded Linux gegenüber Windows CE und .NET ebenso wie zur sublimen Förderung von Solaris im Vergleich zu Linux. (hps)