Supertele und Weitwinkel: Zwei neue Objektive von Sigma

Mit einem Ultraweitwinkel und einem Tele erweitert Sigma das Angebot für Kameras mit L-Mount und Sonys E-Mount.

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(Bild: Sigma)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Thomas Hoffmann
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Sigma hat ein neues Ultra-Tele-Objektiv für spiegellose Systemkameras entwickelt. Das Sigma 500mm F5.6 DG DN OS | Sports bietet eine Brennweite von 500 Millimetern in einem vergleichsweise kompakten und leichten Gehäuse (108 mm × 235 mm, 1370 Gramm).

Mittels Glaslinsenelemente mit großem Durchmesser und geringer Dispersion konnte Sigma die Objektivkonstruktion klein halten, ohne optische Elemente einsetzen zu müssen, die den Strahlengang stark verändern. Das resultiert in einer Linsenkonstruktion aus 20 Elementen in 14 Gruppen. Elf Blendenlamellen sollen für eine attraktive Unschärfe sorgen. Der Autofokus wird von einem Linearmotor angetrieben und soll besonders schnell arbeiten. Ein optischer Bildstabilisator soll für unverwackelte Bilder bei Aufnahmen aus der Hand sorgen.

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Die Naheinstellgrenze liegt bei 320 Zentimetern, der größte Abbildungsmaßstab bei 1:6.

Das Objektivgehäuse besteht aus Kunststoffteilen und Magnesium und ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Trotz seiner kompakten Größe soll das Sigma 500mm F5.6 DG DN OS | Sports eine hohe Abbildungsleistung liefern und bietet eine umfangreiche Ausstattung. Die lange Brennweite eignet sich besonders für Wildlife-, Luftfahrt-, Sport- und Fast-Action-Fotografen.

Um das Objektivgehäuse gleichzeitig robust und kompakt zu gestalten, hat Sigma an geeigneten Stellen Materialien wie TSC (Thermally-Stable-Composite) und Magnesium eingesetzt. Der TSC-Kunststoff reduziert das Gewicht des Objektivs, sorgt aber gleichzeitig für die benötigte Stabilität. Der Werkstoff kommt insbesondere bei der inneren Struktur zum Einsatz.

Mit zahlreichen Funktionen will Sigma den Bedienkomfort erhöhen. Dazu gehören ein Blendenring und individualisierbare Funktionstasten, die über die Kamera mit den gewünschten Funktionen belegt werden können. Zudem ist das Objektiv mit den Sigma-Telekonvertern TC-1411 (1,4x) und TC-2011 (2x) kompatibel, was Aufnahmen mit einer Brennweite von bis zu 1.000 Millimetern (dann mit einer Offenblende von f/11) ermöglicht.

Das Sigma 500mm F5.6 DG DN OS | Sports soll ab März 2024 für 3200 Euro erhältlich sein. Im Vergleich mit professionellen Teleobjektiven ein durchaus günstiger Preis.

Nach Aussage von Sigma handelt es sich bei der zweiten Produktvorstellung, dem 15mm F1.4 DG DN DIAGONAL FISHEYE | Art, um das weltweit erste Fischaugen-Objektiv mit einer Lichtstärke von f/1.4. Die Optik soll eine gleichmäßig hohe Auflösung über das gesamte Bildfeld bieten. Hierfür setzt der Hersteller auf eine aufwendige Konstruktion aus 21 Elementen in 15 Gruppen. Darunter befinden sich insgesamt neun Speziallinsen, die für die Fehlerkorrektur zuständig sind. Sigma verspricht eine Korrektur des sagittalen Komas, sodass Lichtpunkte selbst bei großen Blendenöffnungen über das gesamte Bildfeld präzise eingefangen werden. Dementsprechend bezeichnet der Hersteller das Weitwinkel auch als das ideale Werkzeug für die Astrofotografie. Weitere Einsatzgebiete sind die Architektur- und Landschaftsfotografie. Darüber hinaus ist es auch für 360-Grad-Panoramen geeignet. Mit einem Öffnungswinkel von 180 Grad sind dafür dann nur jeweils drei Aufnahmen nötig (ohne Belichtungsreihen) und die Aufnahmezeit für einen virtuellen Rundgang wird optimiert.

Sigma setzt an Stellen mit einer besonderen Belastung durch schwere Linsenelemente auf Metallteile, wie beim Teleobjektiv soll der Einsatz von TSC-Kunststoffen das Gewicht reduzieren.

Das Weitwinkelobjektiv sichert Heizmanschetten mit einer kleinen Kante im vorderen Bereich. Die Heizung soll beschlagene Linsen bei kalten Außentemperaturen verhindern.

(Bild: Sigma)

Ein „declickbarer“ Blendenring erlaubt ein geräusch- und stufenloses Verstellen der Blende bei Videoaufnahmen. Eine Funktionstaste lässt sich über die Kamera mit individuellen Funktionen belegen. Auch bei diesem Objektiv setzt Sigma auf einen Linearmotor für den Autofokus. Dazu ist das Objektiv gegen das Eindringen von Staub und Spritzwasser abgedichtet. Dass Sigma vor allem Natur- und Astrofotografen im Blick hat, zeigt auch ein kleines Detail an der Vorderseite des Objektivs, das mit einer kleinen Kante für den sicheren Sitz eines Objektivwärmers sorgt.

Ein manueller Focus Lock entkoppelt den Fokusring und schützt vor unbeabsichtigten Defokussieren. Filter nimmt das Weitwinkel über einen rückseitigen Filterhalter auf, der Frontdeckel bietet Fächer, um die Filter sicher zu transportieren.

Das 15mm F1.4 DG DN DIAGONAL FISHEYE | Art soll ab Ende März in Versionen für L-Mount und Sonys E-Mount für 2130 Euro im Handel erhältlich sein.

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