Surf1 strebt trotz Problemen kostenlose Flatrate an

Surf1 Silyntek steht vor finanziellen Problemen. Nylis G. Renschler, Chef des Unternehmens, antwortete gegenüber c't auf die Frage, ob das finanzielle Überleben der Firma gesichert sei: "Das wissen wir selber nicht".

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Von
  • Axel Vahldiek

Surf1 Silyntek steht vor finanziellen Problemen. Nylis G. Renschler, Chef des Unternehmens, antwortete gegenüber c't auf die Frage, ob das finanzielle Überleben der Firma gesichert sei: "Das wissen wir selber nicht". Das Unternehmen hatte am gestrigen Montag angekündigt, dass auf Grund von Fehlkalkulationen der angebotene Flatrate-Internetzugang ab 1. September doppelt so teuer wie bisher werden wird: Der Preis steigt von 139 Mark auf 139 Euro. Neue Angebote sollen Surf1 nun bis Anfang nächsten Jahres wieder auf eine die Kosten deckende solide Basis stellen.

Jenen Kunden, die das bisherige Angebot bereits nutzen, sollen am heutigen Dienstag Schreiben zugehen, in denen die neuen AGBs enthalten sein werden sowie eine Aufforderung, diesen innerhalb von 10 Tagen zuzustimmen. Jenen Kunden, die der Preiserhöhung nicht zustimmen, soll innerhalb der vertraglichen Kündigungsfrist gekündigt werden. Sie zahlen dann für die restliche Vertragslaufzeit weiter 139 Mark.

Als Grund für die Preiserhöhung nannte Nylis G. Renschler in einem Gespräch mit c't, dass sich sein Unternehmen bei der Flatrate verkalkuliert habe. Während Surf1 eigentlich damit gerechnet hätte, dass die Flatrate-Kunden durchschnittlich knapp 65 Stunden monatlich online sein würden, hätten Messungen ergeben, dass die Kunden 160 Stunden online gewesen seien. Da Surf1 von den Kunden eine für 65 Stunden berechnete Pauschale bekomme, selber aber die Leitungsmiete pro Minute zahlen müsse, sei das Modell nicht rentabel gewesen. Über die Höhe der Verluste machte Renschler gegenüber c't keine Angaben.

Neben der Preiserhöhung des bestehenden Flatrate-Angebots will Surf1 demnächst eine weitere werbefinanzierte Flatrate für 19 Euro anbieten. Details hierzu wollte Renschler nicht machen, damit ihm "die Konkurrenz nicht zuvorkommen kann". Er gab lediglich an, dass für diese Flatrate keine zusätzliche Software benötigt werden soll. Sollte sich diese Flatrate als wirtschaftlich erweisen, will Renschler den Preis irgendwann noch weiter senken. Ziel sei es, langfristig eine kostenlose Flatrate anbieten zu können. (axv)