Surface Laptop Go 2: Microsoft macht sein Einsteigernotebook reparaturfreundlich

Das kleinste Surface-Notebook bekommt eine neue Prozessorgeneration, eine Windows-11-Vorinstallation und eine neue Gehäusefarbe. Und die Reparierbarkeit steigt.

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(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Müssig
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Rund eineinhalb Jahre nach dem ersten Surface Laptop Go – Microsofts kleinstem und günstigsten Notebook – betritt der Nachfolger den Markt: Ab dem 7. Juni geht der Surface Laptop Go 2 in den Verkauf. Die groben Eckdaten haben sich dabei nicht geändert: Der 12,4-Zoll-Touchscreen hat weiterhin hohes 3:2-Format (1504 × 1024 Pixel) mit abgerundeten Ecken; die Preise beginnen bei 670 Euro.

Im Inneren löst ein Core-i5-Vierkerner der elften Core-i-Generation einen solchen der zehnten Core-i-Generation ab. In der Praxis dürfte der Unterschied kaum zu spüren sein – der große Performancesprung, den die im Januar enthüllte zwölfte Core-i-Generation mitbringt, bleibt dem Einstiegsgerät verwehrt. Zum weiteren Feinschliff gehört eine Vorinstallation von Windows 11 und (in teureren Varianten) eine neue Gehäusefarbe: Zu Platin, Eisblau und Sandstein gesellt sich Salbei hinzu.

Microsoft Surface Laptop Go 2 im neuen Farbton Salbei

(Bild: Microsoft)

Deutlich bemerkenswerter ist, dass Microsoft sich jetzt intensiv dem Thema Reparierbarkeit widmet. Das war bislang keine Paradedisziplin bei Surface-Geräten: Man kam bestenfalls an die SSDs heran – alle anderen Reparaturen versteckte Microsoft gerne hinter mehrere hundert Euro teuren Reparaturpauschalen.

Beim neuen Surface Laptop Go 2 ist das anders: Microsoft listet den Deckel samt Display, die Handballenablage mit Tastatur und Touchpad, die proprietäre Surface-Konnektor-Buchse und den Akku als separate Ersatzteile auf. Die meisten Teile dürfen Kunden sogar selbst wechseln; nur für den Akkutausch hätte Microsoft aus Sicherheitsgründen gerne qualifiziertes Fachpersonal.

Wie genau das später im Alltag ablaufen wird, ist noch unklar. Es steht zu vermuten, dass die Ersatzteile über die bereits bestehende Kooperation mit iFixit vertrieben werden – und fürs Surface Book 2 hat iFixit übrigens auch einen Akku im Webshop.

Microsoft will Ersatzteile für den Surface Laptop Go 2 einzeln anbieten.

(Bild: Microsoft)

Leider nichts getan hat sich an der Tatsache, dass der Surface Laptop Go 2 nur mit wenig Speicher bestückt wird und höhere Kapazitäten überproportional ins Geld gehen. Das 670-Euro-Modell mit 128-GByte-SSD, das Microsoft ausschließlich selbst und nur in Platin verkauft, bringt nur unzeitgemäß magere 4 GByte Arbeitsspeicher mit. Obendrauf sind die Speicherchips aufgelötet und damit nicht erweiterbar.

Mit immer noch nicht allzu dollen 8 GByte RAM stehen bei sonst unveränderter Spezifikation gleich 100 Euro mehr auf dem Preisschild. Immerhin: Modelle ab dieser 770-Euro-Stufe wird es auch im Fachhandel geben (und dort in allen vier Farben), was auf niedrigere Straßenpreise hoffen lässt. Ab hier ist dann auch ein Fingerabdruckleser für Windows Hello an Bord. Mit 256 statt 128 GByte SSD-Speicherplatz sind weitere 100 Euro mehr fällig.

Noch mehr Arbeitsspeicher und Windows 11 Pro statt Home sieht Microsoft ausschließlich für Commercial-Varianten für Geschäftskunden vor; Preise lagen bislang nicht vor. Über Fachhändler oder Systemhäuser kommen erfahrungsgemäß aber auch Privatkunden bei Interesse an solche Modelle heran.

Mit der jetzt erfolgten Vorstellung des Surface Laptop Go 2 (und nur von diesen!) steht fest, dass teurere Surface-Baureihen wohl noch länger auf Hardware-Upgrades warten müssen. In Surface Pro 8, Surface Laptop Studio und Surface Laptop 4 arbeiten auf absehbare Zeit also weiterhin Core-i-Prozessoren der Ende 2020 gestarteten elften Core-i-Generation. AMD-Versionen des Laptop 4 nutzen sogar noch ältere Ryzen-4000-Prozessoren. Und da Microsoft den Startschuss für neue Hardware traditionell etwa im Halbjahresrhythmus gibt, wird sich an der Situation bis Herbst wohl auch nichts ändern. (mue)